Detailergebnis zu DOK-Nr. 37980
Europaweite Forschungsinitiativen für den Straßenverkehr nach 2000
Autoren |
E. Nickel |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Nahverkehr 7 (1989) Nr. 4, S. 20-29, 10 B, 30 Q
Die bis 2000 prognostizierte Zunahme des Verkehrs um noch bis 24 % hat zwei Konsequenzen: Entweder wird, wie in manchen Ländern bereits eingeleitet, der öffentliche Verkehr mit der Eisenbahn, mit der Straßenbahn und dem Bus stärker in die Verkehrskonzeption des Landes eingebaut oder es wird versucht, wie etwa in der Bundesrepublik Deutschland, mit einem Verkehrs-System-Management auf der Straße zurecht zu kommen. Die in der Entwicklung bzw. Erprobung befindlichen Systeme werden erläutert. LISB (Leit-Informations-System-Berlin) ist ein rein deutsches Forschungsvorhaben. Der Großversuch soll Ende 1989 abgeschlossen sein. Er ist auf den Individualverkehr ausgerichtet ohne nennenswerte Möglichkeiten für den ÖPNV. Ähnliches gilt für PROMETHEUS, ein von der europäischen Automobilindustrie in Gang gesetztes Forschungsvorhaben für eine Spitzentechnologie zur Verkehrssteuerung auf der Fahrzeugseite. DRIVE, ein Forschungsvorhaben der EG, wird vollständig mit öffentlichen Mitteln gefördert. Es will die Sicherheit, die Effizienz und die Umweltfreundlichkeit des Straßenverkehrs erhöhen und bezieht dabei die Möglichkeiten mit ein, die der ÖPNV noch bietet bis hin zu wohnungsorientierten, aktuellen Informationen über die jeweils besten Verkehrsmöglichkeiten. Die Ambivalenz zwischen Verflüssigung des Individualverkehrs und der dadurch verschlechterten Ausgangslage des ÖPNV wird nicht übersehen. Da die Stadtverträglichkeit des Verkehrs insgesamt zu sehen ist, hat der ÖPNV doch Chancen, durch das Verkehrs-System-Management stärker als bisher zum Zuge zu kommen.