Detailergebnis zu DOK-Nr. 37986
1992 und die Folgen für den Straßenbau (Orig. niederl.: 1992 en de gefolgen voor de wegenbouw)
Autoren | |
---|---|
Sachgebiete |
4.0 Allgemeines |
Asfalt (VBW) 16 (1989) Nr. 3, S. 9-13, 1 T
Auch die niederländischen Bauunternehmen bereiten sich auf die Öffnung der Binnengrenzen in der Europäischen Gemeinschaft am 1.1.1993 vor. Wesentliche Änderungen für die Unternehmen werden jedoch nicht erwartet, da Bauen als typisch regionale Aktivität gilt und schon jetzt in beschränktem Umfang im Ausland gearbeitet wird. Es wird zu verstärkter Beteiligung an Arbeitsgemeinschaften im Ausland kommen. Andererseits sind französische und deutsche Baufirmen bereits in den Niederlanden tätig. Es wird der Vortrag besprochen, den der Präsident der französischen Straßenbaufirma Colas, A. Dupont, 1988 im Rahmen eines Kolloquiums hielt. Er sieht wegen des Nachholbedarfs an Infrastrukturmaßnahmen in Südeuropa größere Auswirkungen der europäischen Integration für die dortigen Bauunternehmer als für die nordeuropäischen. Dabei nimmt Frankreich eine Mittelposition ein. Erwartet wird die Tätigkeit ausländischer, nicht nur europäischer Großfirmen, in diesen Ländern. Einheimische Unternehmen können u.a. durch Zusammenarbeit auf diese Konkurrenz eingehen. Die Behörden müssen die Voraussetzungen schaffen, daß fremde Unternehmen in ihrem Land wirken können und müssen die Tätigkeit einheimischer Unternehmen im Ausland stützen. Für die Niederlande wird dabei vornehmlich an den know how-Export gedacht. Der europäische Baumarkt umfaßte 1986 mehr als 1 Mio. Betriebe mit 7,4 Mio. Beschäftigten und 315 Md. ECU Umsatz. Die ungleichartigen nationalen Märkte werden sich technisch anpassen und mit stärkerer Konkurrenz rechnen müssen. Die heterogene Infrastruktur, besonders in Südeuropa, muß über die Grenzen angepaßt werden. Dies gilt besonders für das Autobahnnetz. Zusammenarbeit und Zusammenschluß von Firmen über nationale Grenzen hinweg vollzieht sich schon jetzt in verschiedenen Formen. Dabei dringen auch japanische Unternehmen nach Europa vor. Um die Konkurrenzfähigkeit französischer Unternehmer im Ausland zu erhalten, sieht der Vortragende die Notwendigkeit von a) neuen Strategien mit weltweiter Tätigkeit und umfassendem Leistungsangebot, b) Lobbying bei den europäischen Behörden, c) Aktivitäten mit den drei Produktionsfaktoren Menschen/Ausbildung, Forschung/Produkte und Kapital/Eigenmittel und d) Anstrengungen zur Verbesserung des Image. Die Vorbereitung auf den europäischen Markt ist erforderlich. Dabei darf nicht vergessen werden, daß Europa in der Welt nur eine Provinz ist.