Detailergebnis zu DOK-Nr. 38131
Eignung von Überschußsanden für hydraulisch gebundene Tragschichten
Autoren |
R. Springenschmid W. Fleischer |
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Sachgebiete |
8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 527, 1988, 27 S., zahlr. B, 1 T, 33 Q
Sande sind im norddeutschen Raum reichlich vorhanden und fallen bei der Kiesgewinnung in großen Mengen an. Die technologischen Voraussetzungen für die ausschließliche Verwendung von Sanden für hydraulisch gebundene Tragschichten, welche in der ZTVT-StB 86 noch nicht vorgesehen ist, wurden anhand von 2 norddeutschen Überschußsanden und 2 Waschsanden untersucht. Festigkeits- und Frostprüfungen nach TP HGT sowie Untersuchungen des Rißverhaltens mit dem Reißrahmen zeigten, daß die technologischen Zusammenhänge von herkömmlicher HGT nicht generell auf eine Sand-HGT übertragbar sind. Die Sandgemische erreichten die in der ZTVT- StB 86 geforderte Mindestdruckfestigkeit von 7 N/mm2 erst bei Zementgehalten ab 10 % und bei günstigen Einbauwassergehalten ca. 1-2 % unter dem optimalen Wassergehalt nach Proctor. Ein nach ZTVT-StB 86 und nach Praxiserfahrungen ausreichender Frostwiderstand wurde mit den untersuchten Sanden schon bei Zementgehalten von 8 % erzielt. Die Druckfestigkeiten dieser Gemische, geprüft an 28 Tage alten Zylindern d = 150 mm, h = 125 mm, betrug nur etwa 4 N/mm\,253,44,32,100\ie Biegezugfestigkeit war ausreichend. Günstig auf das Rißverhalten, d.h. möglichst niedrige Rißtemperaturen bzw. Zugfestigkeiten, wirken sich niedrige Zementgehalte, Einbauwassergehalte in der Nähe des optimalen Wassergehaltes nach Proctor und eine verbesserte Nachbehandlung aus. Aufgrund der vorliegenden Untersuchungen können Überschußsande der Steine- und Erdenindustrie als alleinige Mineralstoffe für hydraulisch gebundene Tragschichten im Sinne der ZTVT verwendet werden.