Detailergebnis zu DOK-Nr. 38137
Straßenbeläge und Lärm in Dänemark (Orig. dän.: Vejbelaegninger og stoj i Danmark)
Autoren |
H. Bendtsen |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) |
Dansk Vejtidsskrift 66 (1989) Nr. 8, S. 182-187, 11 B
In Dänemark sind ca. 3/4 Mio. Wohnungen oder ca. 38 % des gesamten Wohnraumes einem Lärmniveau von über 55 dB(A) (zulässiger Grenzwert) ausgesetzt. Die beste Methode, den Lärm zu senken, ist an der Lärmquelle. Dies kann geschehen durch Reduzierung der Verkehrsmenge, durch Geschwindigkeitsbegrenzung oder durch Reduzierung des Lärms von den einzelnen Fahrzeugen. Die beiden Hauptlärmquellen der Fahrzeuge sind der Motorlärm und der Fahrlärm. Die Reduzierung des Motorlärms in den letzten 10 bis 15 Jahren ist im wesentlichen durch höhere Verkehrsbelastungen aufgehoben worden. Die Reduzierung des Fahrlärms durch den Einbau von speziellen Fahrbahnbelägen ist bisher selten durchgeführt worden. In Schweden, Norwegen und England wurden Lärmreduzierungen von 3-5 dB(A) durch Drain-Asphaltbeton erreicht. Messungen auf dänischen Versuchsstrecken haben ergeben, daß nur 1-1,5 dB(A) Lärmminderung erreicht wurde. Es handelt sich allerdings nur um hohlraumreiche Asphaltbeläge (5-9 % Hohlraum) gegenüber Drainasphalt der ausländischen Versuchsstrecken (15-25 % Hohlraum). Folgende Ursachen für die Lärmerzeugung wurden festgestellt: Beim Überrollen des Radbelages wird an der Vorderseite Luft herausgesaugt. Die Lärmentwicklung hierdurch reduziert sich bei porösem Asphalt. Bei größerer Rauhigkeit des Belages wird der Radbelag in stärkere Schwingungen versetzt und entwickelt mehr Lärm. Elastischere und weichere Beläge erzeugen weniger Lärm. Bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h überwiegt der Motorlärm, darüber der Fahrlärm. Die Versuche, die eine Reduzierung von 3-5 dB(A) ergaben, wurden bei Geschwindigkeiten von 70-90 km/h durchgeführt. Eine erhebliche Reduzierung des Lärms wurde jedoch auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten auf Drainasphalt erreicht, da auch der Motorlärm offensichtlich zum Teil absorbiert wird. Bei schweren Fahrzeugen dominiert der Motorlärm auch bei höheren Geschwindigkeiten. Die Vorteile des Drainasphalts werden in Folgendem gesehen: weniger Spritzwasser, bessere Lichtreflexion, kein Aquaplaning, gute Radhaftung auch bei größeren Geschwindigkeiten und Lärmreduzierung. Die Nachteile sind teurere und kompliziertere Glättebekämpfung, Anfälligkeit für mechanische Schäden und Ölspuren. Die lärmmindernden Beläge wurden bisher nicht systematisch bei dänischen Wetter- und Verkehrsverhältnissen untersucht.