Detailergebnis zu DOK-Nr. 38175
Zur Problematik der Beurteilung unterschiedlicher Busnetzstrategien - gezeigt am Beispiel von Berlin (West)
Autoren |
P. Cerwenka |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 42 (1989) Nr. 10, S. 359-367, 10 B, 8 Q
Die anstehenden Probleme im ÖPNV haben die Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) 1985 bewogen, im Rahmen eines umfassenden Gesamtkonzeptes verschiedenartige Maßnahmen bzw. Maßnahmenbündel für verschiedene Zeithorizonte (1990, 2000) in ihren Auswirkungen beurteilen zu lassen. In dem Bericht wird ein auf das Jahr 1990 gerichtetes Maßnahmenbündel herausgegriffen, das eine Kombination von infrastrukturellen und organisatorisch-betrieblichen Maßnahmen darstellt. Dabei geht es um die Bewertung von 3 Busgrundnetzstrategien: Strategie I enthält eine Rücknahme des Angebots im Busbereich um ca. 20 %, Strategie II strebt durch verbesserte Linienführung nach Rückgang der Umsteigehäufigkeit, Strategie III sieht eine zeitliche Angebotsausweitung (Taktverdichtung) im Busbereich vor. Als ein Ergebnis der durchgeführten Wirkungsanalyse ist festzustellen, daß bei den Strategien II und III zusätzlich zu den sich erwartungsgemäß verschlechternden wirtschaftlichen Aspekten des Betreibers auch eine Verschlechterung der Schadstoffbelastung eintritt. Diese ist dadurch bedingt, daß die als Attraktivitätskriterium für den Busbenutzer gedachte Senkung der Platzausnutzung eine überproportionale Steigerung der Betriebsleistung bewirkt, die unter Beibehaltung der derzeitigen Bus-Antriebstechnologie zu einem zusätzlichen Schadstoffausstoß führt. Unter Abwägung aller Umstände wird die Empfehlung ausgesprochen, Strategie II zu realisieren und zugleich den Busbestand technologisch zu erneuern.