Detailergebnis zu DOK-Nr. 38186
Wann ist eine Straße überlastet? (Orig. niederl.: Wanneer is een weg ovrbelast?)
Autoren |
J.A.C. van Toorenburg H.J. Stoelhorst C.J.M. van der Kraaij |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Verkeerskunde 40 (1989) Nr. 10, S. 442-443, 4 B
Modelle für die Berechnung von (Warte-)Zeit-Verlusten, die aufgrund hoher Verkehrsbelastungen entstehen, wurden aus der Analyse von Staubildungen an 15 ausgewählten Zählstellen entwickelt. Dabei resultierten recht genaue Charakteristiken für einzelne Straßenkategorien, die für Simulationen nutzbar gemacht werden. Die Simulationen können dann in vergleichbaren Fällen für Prognose-Zwecke ausgewertet werden. Zur Modellbildung: Staus entstehen, wenn die Verkehrsbelastung größer als die Kapazität einer Straße ist. Die sich bildende Fahrzeugreihe wächst in dem Maße, mit dem die Zahl der ankommenden Fahrzeuge größer ist als die Kapazität der Straße. Entsprechend der Größe dieser beiden Werte ergeben sich die Summen der Wartezeit-Verluste bestimmter Straßen. Hierbei spielt das Verhältnis der Belastung von Richtung und Gegenrichtung eine wichtige Rolle (bei Überwiegen einer Richtung ist die Gefahr von Staubildungen erheblich größer). Mit Hilfe dieser Modellrechnung sind Prognosen zur Qualität der Verkehrsabwicklung in Abhängigkeit von der Belastung und vom Ausbaustandard möglich; für die (Netz-)Planung werden wichtige Größen wie Reisezeiten und die Erreichbarkeit quantifizierbar. Die Frage, ob eine Straße überlastet ist, kann dementsprechend nicht nur aus verkehrstechnischer Sicht beantwortet werden; der Übergang zur Überlastung ist fließend und was als noch akzeptabel bezeichnet wird, hängt von vielen Faktoren, vor allem auch wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, ab.