Detailergebnis zu DOK-Nr. 38200
Probleme bei der Ausstattung von Mittelstreifen an Autobahnen mit Schutzeinrichtungen (Orig. engl.: Problems associated with the provision of safety equipment along the central reserves of rural motorways)
Autoren |
D. Vulin |
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Sachgebiete |
6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen |
Recherche Transports Sécurité (1989) Nr. 4, S. 43-50, 10 B, 2 T, 5 Q
Die Veröffentlichung beinhaltet eine Analyse der Unfälle auf ausgewählten Autobahnabschnitten in Frankreich, bei denen Fahrzeuge nach links zum Mittelstreifen von der Fahrbahn abkamen. Es wurden die Unfallfolgen mit leichten und schweren Fahrzeugen bei sowohl in der Breite als auch im Typ der Schutzeinrichtung unterschiedlich gestalteten Mittelstreifen betrachtet. Im Vordergrund stand die Frage nach der Bedeutung des Überquerens von Mittelstreifen durch schwere Fahrzeuge und die Anfahrten von leichten Fahrzeugen an eine starre Einrichtung, wie die Betongleitwand. Bei den ausgewählten Streckenabschnitten lagen die Mittelstreifenbreiten bei 3 m, 5 m und 12 m. Die Mittelstreifen waren entweder mit zwei einfachen Distanzschutzplanken, einer doppelten Distanzschutzplanke oder einer Betongleitwand ausgestattet. Die Untersuchung trifft folgende Aussagen: 1) Bei breiten Mittelstreifen kommen mehr Pkw von der Fahrbahn ab als bei schmalen; 2) je weiter die Schutzeinrichtung vom Fahrbahnrand entfernt ist, desto weniger Pkw berühren die Schutzeinrichtung; 3) die Unfallschwere ist bei breiten Mittelstreifen bei Pkw-Unfällen höher als bei Lkw-Unfällen; 4) bei schmalen Mittelstreifen kehrt sich dies gerade um; 5) bei schmalen Mittelstreifen und gleichzeitiger Anordnung von Betongleitwänden nimmt das Zurückschleudern auf die Fahrbahn bei Pkw-Unfällen zu; 6) ein Überqueren des Mittelstreifens bei Lkw-Unfällen ist relativ selten; 7) Pkw-Überquerungen traten stärker bei breiten Mittelstreifen auf als bei schmalen. Die Untersuchungen kommen zu dem Schluß, daß derzeit keine Schutzeinrichtung allen Anforderungen genügt. Es wird die Aussage getroffen, daß die Auswahl der Schutzeinrichtung als auch der Standort auf jeden Einzelfall abzustimmen ist. Unter Annahme bestimmter Voraussetzungen wird der Versuch gemacht, zur Anordnung einer Schutzeinrichtung den zu erwartenden Sicherheitsgewinn zu bestimmen. Die Berechnung geht von der Anordnung einer Betongleitwand aus, da - wenn auch bei den untersuchten Unfällen es nicht sehr häufig aufgetreten ist - das Risiko von Lkw-Überquerungen sehr hoch eingeschätzt wird. Es wird allerdings deutlich herausgestellt, daß bei solch einer Betrachtungsweise die Unfallfolgen für leichte Fahrzeuge durch den starken Anprall zunehmen können.