Detailergebnis zu DOK-Nr. 38259
"Ökologische Planung": Fallstudie Bündner Rheintal
Autoren |
W.A. Schmid H.G. Bächthold |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung (DISP) 25 (1989) Nr. 97, S. 20-34, 13 B, 22 Q
Ökologische Planung wird als institutionalisierte, querschnittsorientierte Landschaftsplanung beschrieben, welche Nutzungsansprüche im Hinblick auf deren Auswirkungen auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild überprüft. Die relevanten Gesetzgebungen sollen sowohl die wirtschaftlichen wie auch die natürlichen Lebensgrundlagen sichern. Das Forschungsprojekt erarbeitet methodische Ansätze, mit denen die "Reagierende ökologische Planung" und die "Strategische ökologische Planung" auf die verschiedenen Ebenen der Raumplanung - Richtpläne und Nutzungspläne - einwirken können. In der Fallstudie werden diese Ansätze entwickelt und dargelegt, wie unterschiedliche Interessen auch im Vollzug ineinandergreifen müssen. Sie geht von drei Phasen aus: 1) Erarbeitung von Grundlagendaten; 2) Analyse und Bewertung; 3) Umsetzung der Ergebnisse. Sie unterteilt sich in Aussagebereiche Wohnen, Erholung, Natur- und Landschaftsschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft. Die Phasen 1 und 2 des Forschungsprojektes sind abgeschlossen und werden eingehend erläutert. In Phase 1 wird ein erhebliches Defizit umweltbezogener Daten, die Notwendigkeit umfassender Erhebungen und der Erarbeitung aussagekräftiger Indikatoren erkannt. Die rechnergestützte Informationsverarbeitung wird in Grundlagenkarten dargestellt: Landnutzung, digitales Geländemodell, Inventar der Schutzobjekte, Erfassung natürlicher Gegebenheiten, Eignungskarten, Immissionskarten. In Phase 2 werden diese Grundlagen überlagert und die örtlichen Belastungssituationen in Belastungskarten flächenscharf aufgezeigt. Hieraus ergeben sich Qualitätsaussagen, deren Differenz von gegebener zu geplanter Situation das Ausmaß des Konfliktes für die Phase 3 deutlich macht. Das Konfliktpotential kann wiederum aufgeteilt werden, z.B. in Flächenkonflikt, Nachbarschaftskonflikt, Fernwirkungskonflikt. Letztliches Ergebnis muß ein ökologisches Vorrang- und Ausgleichskonzept sein.