Detailergebnis zu DOK-Nr. 38263
Modellversuch "Tempo 40/60" in Gemeinden Baden-Württembergs: Statistische Unfalluntersuchungen (Ergebnisbericht zum FP 8533/33 der BASt)
Autoren |
H. Hautzinger P. Scheefer |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Heilbronn: Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung (IVT) der FH Heilbronn, 1988, 111 S., Anhang: 31 S., 2 B, zahlr. T, Q
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden statistische Unfallanalysen zum Modellversuch "Tempo 40/60" in Gemeinden Baden-Württembergs durchgeführt. Die Maßnahme "Tempo 40/60" besteht hierbei aus zwei Komponenten: Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerhalb von Gebieten ("Zonen") auf 40 km/h, Anhebung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf Verkehrsstraßen am Rand der Gebiete auf 60 km/h. Die statistische Wirksamkeitsuntersuchung wurde als Vorher-Nachher-Vergleich mit Kontrollgruppe durchgeführt. Der gesamte Untersuchungszeitraum umfaßte 4 Jahre. Ausgewertet wurden 4.597 Unfälle, darunter 839 Unfälle mit Personenschaden. Als Hauptergebnis kann festgehalten werden, daß sich im Gefolge von "Tempo 40" das Unfallgeschehen innerhalb der Gebiete nicht wesentlich ändert, wohingegen durch "Tempo 60" die Unfallzahlen auf peripheren Straßen signifikant steigen. Der maßnahmenbedingte Anstieg der Unfallhäufigkeiten beträgt im Durchschnitt ca. 20 %, auf weniger stark belasteten peripheren Straßen liegt er sogar bei ca. 35 %. Auch auf die Unfallschwere wirkt sich die Tempo-60 Komponente ungünstig aus. Die Maßnahme "Tempo 40/60" ist mithin kein geeignetes Mittel zur Hebung der Verkehrssicherheit im Innerortsbereich.