Detailergebnis zu DOK-Nr. 38312
Verwertung von Müllverbrennungsrückständen zur Herstellung zementgebundener Baustoffe
Autoren |
M. Schmidt |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
in: Betontechnische Berichte 1986-88, Forschungsinstitut der Zementindustrie. Düsseldorf: Beton-Verlag, 1989, S. 159-174, 11 B, 3 T, 6 Q
Das im Forschungsinstitut der Zementindustrie in Düsseldorf bearbeitete Konzept für die Verwertung von Müllverbrennungsrückständen zielt in erster Linie auf deren Einsatz als Mineralstoff für hydraulisch gebundene Tragschichten. In umfangreichen Laborversuchen wurden zementgebundene Gemische aus Müllverbrennungsasche und -flugasche insbesondere auf ihre Festigkeit, Frost- und Raumbeständigkeit sowie auf die Auslaugbarkeit hin untersucht. Maßgebendes Kriterium für die Festlegung des Bindemittelanteils ist der ausreichende Frostwiderstand des Gemisches. Die Längenänderung der Probekörper nach 12 Frost-Tau-Wechseln war immer kleiner als der zulässige Grenzwert nach ZTVT-StB von 1 /00. Bei darüber hinausgehender Frost-Tau-Wechsel-Beanspruchung nahm jedoch die Längenänderung bei einem Teil der Gemische zu bis hin zum Zerfall der Probekörper. Ein sicheres Frostverhalten auch nach 100 Frost-Tau-Wechseln zeigten MV-Aschen mit 8 Gew.-% Zement sowie Gemische aus MV-Asche und Flugasche mit einem Zementgehalt von 12 Gew.-%. Für die Raumbeständigkeit der MV-Asche ist von Vorteil, wenn sie vor der Verarbeitung längere Zeit feucht vorgelagert wird und wenn gröbere Aluminiumanteile bei der Aufbereitung entfernt werden können. Die mit 12 Gew.-% Zement verfestigten flugaschenhaltigen MV-Aschen wiesen ein wasserundurchlässiges Gefüge (k² -9 m/s) auf, aus dem nur geringfügig umweltrelevante Stoffe ausgelaugt wurden. Durch die Verfestigung mit Zement nahm z.B. die Auslaugrate des leichtlöslichen Chlorids gegenüber unverfestigtem Material um 96 % ab.