Detailergebnis zu DOK-Nr. 38317
Neue Wege in Frankreichs Straßenbau
Autoren |
P. Franklin |
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Sachgebiete |
11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) |
Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau 31 (1989) Nr. 11, S. 720-727, 1 B
Der strenge Winter 1962/63, in dem Frostschäden den Lastwagenverkehr nahezu 2 Monate lang auf fast dem gesamten Straßennetz lahmlegten, ist die Geburtsstunde für ein umfangreiches Neubauprogramm in Frankreich, verbunden mit dem frostsicheren Ausbau der vorhandenen Straßen und einer durchgreifenden Neugestaltung der Knotenpunkte. Seit 1969 bis heute sind 3/4 des Straßennetzes frostsicher ausgebaut worden; rd. 3.000 km Nationalstraßen harren noch der Instandsetzung. Von den gegenwärtig 7.000 km Autobahnen hat Frankreich in den letzten 7 Jahren 1.100 km neu gebaut. Dieser Zuwachs an Autobahnen und die Vielzahl der Ortsumgehungen im nachgeordneten Straßennetz läßt erkennen, daß dem französischen Straßenbauingenieur ein umfangreiches Aufgabengebiet zukommt. Besonders eine Reihe französischer Firmen (Bouygues, SGE, Dumez, SAE, Colas usw.) hat sich im Neu- und Ausbau von Autobahnen und Straßen profiliert und ihre Erfahrungen weltweit eingesetzt. Im Bereich der Fahrbahnbefestigungen unterscheidet sich Frankreich von der Bundesrepublik Deutschland und von den Beneluxländern dadurch, daß die bituminöse Bauweise vorrangig verwendet wird. Betondecken werden im wesentlichen in verkehrsschwachen Nebenstraßen eingesetzt. Der Beitrag schildert des weiteren die herausragenden Innovationen verschiedener Firmen: Kontinuierlich arbeitendes Bauverfahren für die Verstärkung alter Autobahndecken mit Beton und Stahleinlagen (GTM-Unternehmen), kompakte Universalmaschinen für die Straßenerneuerung unter Wiederverwendung des Altmaterials (Beugnet), Grunderneuerungsverfahren mit anschließendem Einbau einer ultradünnen Deckschicht aus feinkörnigem Material (Lefebvre), kompaktes Entwässerungsverfahren von Straßen unter Verwendung von Sickerschichten, Geotextilien und Dränrohren, wobei die Entwässerungsleitungen automatisiert eingebaut werden (Fournier Drainage), Bodenverbesserung durch Bewehrung mit Geotextilien, dynamische Verfestigung von kompressiblen Böden, Befestigung durch ein Netz von kleinen Sandgründungen (Guintoli), faserverstärkter Boden für den Bau steiler Böschungen (Texsol, Razel Freres), Instandsetzung verformter und abgenutzter Fahrbahndecken durch einen einzigen Bauzug i.V.m. dem Einbringen eines Regenerierungsmittels, Erhöhung der Oberflächenrauhigkeit durch das Mischgut Permflex (Colas), computergesteuerte Fertiger für den Einbau exakter Fahrbahntrassen, wie z.B. die Rennstrecke von Le Mans (Sacer). Diese Innovationen werden nicht nur in Frankreich, sondern auch in vielen Teilen der Welt angewendet.