Detailergebnis zu DOK-Nr. 38330
Bedarfsprognosen und Wirtschaftlichkeitsrechnungen für Erhaltungsinvestitionen der Verkehrsinfrastruktur
Autoren |
B. Dicke |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 12.0 Allgemeines, Management |
Buchreihe des Instituts für Verkehrswissenschaft an der Universität zu Köln H. 50, 1988, 579 S., zahlr. B, T, Q
Angesichts der Feststellungen und Annahmen, daß 1) die Leistungen des motorisierten Verkehrs bis zum Jahre 2000 im individuellen Personenverkehr wie im Güterverkehr steigen, 2) die Bundesverkehrswege sich im internationalen Vergleich in gutem Ausbauzustand befinden, ihr Modernitätsgrad jedoch seit einigen Jahren rückläufig ist, 3) der Ersatzinvestitionsbedarf des Schienennetzes der Deutschen Bundesbahn und für Binnenwasserstraßen und der sich verschlechternde Straßenzustand den jährlichen Finanzbedarf zur Substanzerhaltung und für Reinvestitonen überproportional steigen läßt, besonders für das Bundesfernstraßennetz, wird die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Straßenzustand und Verkehrsgeschehen als vordringliche Aufgabe der ingenieurwissenschaftlichen Verkehrsforschung betrachtet. Nach der Darstellung und Diskussion der dabei zu berücksichtigenden Aspekte der Infrastrukturpolitik und der mehr oder weniger monetarisierbaren Nutzenkomponenten, insbesondere der Umweltbelastungen, Schadstoffimmissionen, Zeitersparnisse und Unfallfolgekosten, erscheint es fraglich, ob und wie weit Nutzen-Kosten-Analysen für Entscheidungshilfen über Baumaßnahmen als Evaluierungsverfahren im Verkehrswegebau angewendet werden können. Dem stehen noch erhebliche ingenieurwissenschaftliche Wissenslücken sowie bewertungsökonomische Schwierigkeiten und Vorbehalte im Wege. Abschließend wird demzufolge festgestellt: Angesichts der aufgezeigten Schwierigkeiten zu Nutzen-Kosten-Rechnungen für Reinvestitionsmaßnahmen wird die Aufrechterhaltung einer sicheren, modernen und leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur vorerst auf Entscheidungen beruhen, die im Wesentlichen auf der technischen Sachkenntnis der Verkehrsplaner und dem "gesunden Menschenverstand" der Verkehrspolitiker beruhen.