Detailergebnis zu DOK-Nr. 38362
Weiterentwicklung der Relationstrassierung im Straßenentwurf
Autoren |
N. Wolff |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
Straße und Autobahn 41 (1990) Nr. 4, S. 152-158, 13 B, 17 Q
Das Einhalten festgelegter Verhältniswerte aufeinanderfolgender Radien von Kurven wird als Relationstrassierung bezeichnet. Wenn die Radien nicht zu verschieden sind, können die Autofahrer ihre Geschwindigkeit besser anpassen. Auf anbaufreien Straßen (Kategorie A) wurden die Wechselwirkungen zwischen den aufeinanderfolgenden Trassierungselementen, der Geschwindigkeitswahl und den Unfällen bereits 1968 untersucht. Die Ergebnisse neuer Untersuchungen auf angebauten Straßen (B) und auf Ortsdurchfahrten (C) der TH Darmstadt (Prof. Durth) werden mitgeteilt. Die Versuchsstrecken sind mindestens 1,5 km lang, haben weniger als 2 % Querneigung, möglichst breiten Querschnitt und keine plangleichen Knoten. Die Strecken in den Ortsdurchfahrten (C) sind mindestens 800 m lang und 8,5 m breit, die zulässigen Geschwindigkeiten betragen 30 oder 50 km/h. Die Meß- undf Auswertungsmethode wird beschrieben. Beim Vergleich mit früheren Meßergebnissen muß berücksichtigt werden, daß 1968 Messungen auf trockener Decke, diesmal auf nasser Decke erfolgten. Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, daß die Wirksamkeit der Relationstrassierung mit geringeren zulässigen V-Werten abnimmt und bei V = 50 km/h nur noch in Korbbögen mit geringer Sichtweite maßgebend ist. Die gefundenen Tendenzen zeigen, daß zulässige Radienfolgen differenziert nach Kategorien A, B, C sowie die zulässigen V weiterhin für die Entwurfsarbeit zu empfehlen sind. Ihre Bedeutung nimmt aber von den Außerortsstraßen (A) auf die angebauten Straßen (C) merklich ab.