Detailergebnis zu DOK-Nr. 38370
Lkw-Überholverbote auf Bundesautobahnen
Autoren |
M.R. Lühder |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Straßenverkehrstechnik 34 (1990) Nr. 2, S. 60-65, 10 B, 2 T, 5 Q
Die Anordnung von Lkw-Überholverboten hat einen wesentlichen Einfluß auf die Verkehrsqualität auf Bundesautobahnen in ebenem Gelände. Dieses Instrument der Verkehrssteuerung beeinflußt das Spurwahl- und Abstandsverhalten, die Homogenität des Verkehrsflusses und - als wesentliches Element - das Geschwindigkeitsverhalten. Zur Abklärung dieser Zusammenhänge wurden Messungen im Verkehrsablauf (Verkehrsstärken, Lkw-Anteile, lokale Geschwindigkeiten, Reisegeschwindigkeiten) auf Streckenabschnitten der A 430 mit und ohne Lkw-Überholverbot in ebenem Gelände vorgenommen. Aus der Analyse der Meßergebnisse wurde - um dem Verkehrsingenieur ein Kriterium für den Einsatz von Lkw-Überholverboten in der Praxis an die Hand zu geben - ein Entscheidungsmodell auf der Basis von Verkehrsstärke und Lkw-Anteil entwickelt. Die Anordnung von Lkw-Überholverboten mit Hilfe von Wechselverkehrszeichen könnte direkt auf der Grundlage aktueller Verkehrsstärkeerhebungen mittels der dargestellten Entscheidungsgerade gesteuert werden. Für tageszeitlich geltende Lkw-Überholverbote mit konventionellen Beschilderungen könnte eine Steuerungsstrategie eingesetzt werden, die eine Anordnung eines Lkw-Überholverbots für Tageszeiten empfiehlt, in denen die Verkehrsbelastung den Wert von 2.000 Fz/h überschreitet, wobei gleichzeitig der Lkw-Anteil nicht mehr als 5 % beträgt.