Detailergebnis zu DOK-Nr. 38422
Planung und Bau des Tunnels unter dem Ärmelkanal - Teil I: Frühere Projekte und Bauaktivitäten bis 1900 (Text auch in engl. Sprache)
Autoren |
B. Maidl M. Overmeyer |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1990) Nr. 1, S. 15-24, 9 B
Bereits 1798 unterbreitete A. Mathieu Napoleon I. einen Plan zum Bau eines Tunnels unter dem Ärmelkanal. Der Ausbau sollte aus Holz hergestellt, der Verkehr mit Postkutschen betrieben werden. 1802 überarbeitete Pläne sahen eine Tunnel-Doppelröhre vor. Nach einem Projekt von 1803 sollten an Land vorgefertigte Röhrensegmente eingeschwommen und unter Wasser verbunden werden. 1830 wurden die ersten Untersuchungen des Untergrundes vorgenommen. Kurz danach entstanden die ersten Pläne für eine Brückenlösung. In der Zeit von 1852-56 arbeiteten 3 Planer getrennt an einem Tunnel für zweigleisigen Eisenbahnbetrieb. Aus den Jahren 1867-75 stammen Brückenentwürfe sowohl von französischen als auch englischen Ingenieuren. Auch weiter ausgearbeitete Tunnelprojekte und Tunnel-Brücken-Kombinationen stammen aus dieser Zeit. In England werden die ersten (konkurrierenden) Kanaltunnelgesellschaften gegründet. 1880 entstand auf französischer Seite ein Schacht von 86 m Tiefe und 2,5 m Durchmesser. In den Schichten der Unteren Kreide wurden 1881 auf englischer und französischer Seite die ersten Tunnelbohrmaschinen eingesetzt. Bis 1883 die Entscheidung getroffen wurde, das Tunnel-Projekt aus sicherheitspolitischen Gründen zu verbieten, hatte der Vortrieb auf englischer Seite 1.850 m, auf französischer Seite 1.839 m erreicht.