Detailergebnis zu DOK-Nr. 38443
5 Jahre Erfahrungen mit Tempo 30-Zonen in Hamburg
Autoren |
H.-J. Collin S. Linz K. Rothfuchs |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Hamburg: Arbeitsgruppe unabhängiger Stadt- und Verkehrsplaner (ARGUS), 1989, 61 S., Anhang, zahlr. B, Q
In Hamburg werden seit 1983 Tempo 30-Zonen in Wohngebieten eingerichtet mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Wohnumfeld zu verbessern. Anhand von Begleituntersuchungen (vorher nachher; Modellgebiete - Kontrollgebiete ohne Tempo 30-Begrenzung) wurde der Erfolg der Maßnahmen überprüft. Aus über 25.000 Geschwindigkeitsmessungen geht hervor, daß die mittlere Geschwindigkeit von 41,5 auf 38,2 km/h zurückgegangen ist (V Index 85: 51,9 bzw. 47,3 km/h). Auf die Strecken bezogen ist der Rückgang sogar noch größer. Vor allem im Bereich von Knotenpunkten, bei denen Rechts-vor-Links eingeführt wurde, sanken die Geschwindigkeiten stark ab (auf etwa 20 km/h). In den Kontrollgebieten und auf den Vorbehaltsstraßen ohne Tempo 30-Regelung gab es dagegen keinen Rückgang der Geschwindigkeiten. Eine Analyse von rd. 25.000 Unfällen ergab einen Rückgang sowohl der Zahl (-20 %) als auch der Schwere der Unfälle (-28 % Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten). Die Akzeptanz der Tempo 30-Zonen wurde aufgrund von Befragungen (750 Personen, vorher und nachher) ermittelt. Die hohen Erwartungen sind einer realitätsbezogenen Ernüchterung gewichen; trotzdem ergab sich auch hier ein positives Bild. Die Einführung der Tempo 30-Zonen wird daher als Erfolg gewertet, auch wenn Tempo 30 nicht strikt befolgt wird.