Detailergebnis zu DOK-Nr. 38447
Geschwindigkeit als Funktion von Toleranzgrenze, Strafbewertung und Überwachungsintensität (Orig. schwed.: Hastigheter som funktion av toleransgräns, paföljd och övervakningsintensitet)
Autoren |
G. Andersson |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.0 Allgemeines |
VTI Rapport H. 337, 1989, 41 S., Anhang, zahlr. B, T, 2 Q
Der Forschungsbericht enthält die Ergebnisse einer schwedischen Untersuchung, bei der die Auswirkungen einer veränderten polizeilichen Überwachungspraxis auf das Geschwindigkeitsverhalten insbesondere hinsichtlich der Einhaltung von Geschwindigkeitsbeschränkungen analysiert worden ist. Dazu wurden in zwei Städten in einem einjährigen Test niedrigere Toleranzgrenzen bei den Polizeikontrollen angewendet, drei Städte bildeten die Kontrollgruppe. Außerdem wurde versucht, die Wirkung der im Juli 1987 eingeführten höheren Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen und der "Fahr langsam"-Kampagnen abzuschätzen. Die Geschwindigkeiten wurden nach vorbestimmten Plänen von der Polizei gemessen, ergänzend wurden einige Wochen später an diesen Stellen Interviews durchgeführt. In den Ergebnissen zeigte sich, daß weder die Kampagne noch die Erhöhung des Strafmaßes einen nennenswerten Bekanntheitsgrad hatten, so daß dadurch keine geschwindigkeitsreduzierenden Effekte aufgetreten sind. Die niedrigeren Toleranzgrenzen führten dagegen zu Geschwindigkeitssenkungen von 0,8 bis 1,2 km/h; die größten Reduktionen wurden bei den Spitzenwerten festgestellt. Der Grund dafür wird in dem höheren Risiko der Fahrer gesehen, bei der Geschwindigkeitsübertretung ertappt zu werden. Daher wird vermutet, daß die Beibehaltung dieser niedrigen Toleranzgrenzen - wenn sie allgemein bekannt würden - weitere Geschwindigkeitssenkungen nach sich ziehen würde.