Detailergebnis zu DOK-Nr. 38448
Erfahrungen mit Tempo 30-Regelungen aus dem Betrieb von Bussen im ÖPNV (Schlußbericht zum FA 70.175/86)
Autoren |
B. Bruder B. Fahl F. Krämer |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Forschungsberichte der BASt, Bereich Unfallforschung H. 205, 1989, 261 S., zahlr. B, T
Das Vorhaben analysiert Tempo 30-Gebiete mit Buslinien hinsichtlich der Fahrzeitverluste und Komforteinbußen im Busbetrieb sowie der Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit der Betreiber. Dazu wurde die Einschätzung der Verkehrsbetriebe erfragt und mit einer detaillierten Untersuchung ausgewählter Buslinien die eigentlichen Auswirkungen ermittelt. Wesentliche Untersuchungsergebnisse sind: 1) Die Verkehrsbetriebe beurteilen die Tempo 30-Gebiete überwiegend negativ (Fahrzeitverlängerungen, teilweise Mehraufwand an Personal und Bussen). Die allgemeinen Vorteile von Tempo 30-Gebieten werden jedoch akzeptiert. 2) Die Fahrzeitmessungen ergeben, daß je nach Maßnahmenintensität in den Tempo 30-Gebieten mit bis zu 30 Sekunden Fahrzeitverlusten auf 1.000 Meter zu rechnen ist. Entscheidend für die Fahrzeitveränderungen sind eine Vielzahl von individuellen Parametern, die jede Busfahrt beeinflussen. Im Vergleich zu weiteren Verlustzeiten im gesamten Linienverlauf haben die heutigen Tempo 30-Gebiete keinen wesentlichen Einfluß. 3) Die Auswirkungen der Tempo 30-Gebiete auf das ÖPNV-Unfallgeschehen sind aufgrund der sehr geringen Fallzahlen und unterschiedlichen Datenaufbereitung durch die Verkehrsbetriebe nicht zu quantifizieren. 4 ) Die Befragungen der Fahrgäste und Fahrer zeigen, daß die Fahrgäste insbesondere die Erhöhung der allgemeinen Sicherheit als Vorteil nennen und die Auswirkungen auf den Busverlauf als ziemlich gering einstufen. Die Fahrerbefragung ergab sehr widersprüchliche Antworten.