Detailergebnis zu DOK-Nr. 38515
Fahrbahngriffigkeit bei der Verwendung von Calciumchlorid-Lösung in Taumittelsprühanlagen
Autoren |
J. Kamplade H. Sievert |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit 16.4 Winterdienst |
Forschungsberichte der BASt, Bereich Straßenverkehrstechnik H. 6, 1989, 28 S., Anhang, 12 B, 5 T, 12 Q
Die Forschungsarbeit hatte zu klären, ob beim Einsatz von Calciumchlorid (CaCl Index 2) in Taumittelsprühanlagen beim Straßenwinterdienst die Möglichkeit einer besonderen Beeinträchtigung der Fahrbahngriffigkeit besteht. Die Untersuchungen zeigen, daß eine unerwartete Glätte auftreten kann, wenn CaCl Index 2-Hexahydrat (CaCl Index 2 x 6 H Index 2 O) aus der Taumittellösung auf der Fahrbahn auskristallisiert. Voraussetzung hierfür sind aber klimatische Bedingungen, die im Winter selten auftreten: niedrige relative Luftfeuchtigkeiten (kleiner 43 %) bei Temperaturen um 0 Grad C. Besondere Glätte ist vor allem dann festzustellen, wenn in der Übergangsphase neben dem auskristallisierten CaCl Index 2-Hexahydrat auch CaCl Index 2-Lösung vorhanden ist. Das Ausmaß der Glättebildung wurde unter Variation der Parameter CaCl Index 2-Menge, Makro- und Mikrotextur der Fahrbahn sowie der relativen Luftfeuchtigkeit in umfangreichen Meßreihen mit dem SRT-Gerät in einer Klimakammer näher ermittelt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, daß bei größeren CaCl Index 2-Ansammlungen die Griffigkeit bis unter das Niveau absinken kann, das gegeben ist, wenn Heizöl auf die Fahrbahn ausgeflossen ist. Die Ergebnisse machen ferner deutlich, daß eine Hydratschicht von 1/100 mm Dicke bereits ausreicht, die Elemente der Mikrorauheit der Fahrbahnoberfläche weitgehend außer Kraft zu setzen, die für die Griffigkeitswirkung der Oberfläche bei Nässe verantwortlich sind. Auf Belägen mit überdurchschnittlichen Texturausprägungen sind aber CaCl Index 2-Konzentrationen bis 5 g/qm CaCl Index 2 (Feststoff) unkritisch. Es wird vorgeschlagen, im Rahmen der Erhaltung der Fahrbahnbeläge im Bereich von Taumittelsprühanlagen stets für eine überdurchschnittliche Rauheit und Griffigkeit zu sorgen und über die Steuerung der Taumittelsprühanlagen die Ansammlung größerer CaCl Index 2-Mengen (über 5 g/qm) zu unterbinden.