Detailergebnis zu DOK-Nr. 38571
Elektronische Navigation und Informations-Hilfsmittel in (Kraft-)Fahrzeugen (Orig. niederl.: Elektronische navigatie en informatiehulpmiddelen in voertuigen)
Autoren |
G.C. van Leusden H. van der Colk |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Wegen 64 (1990) Nr. 2, S. 14-18, 4 B, 3 Q
Im September 1989 fand in Toronto (Kanada) der erste Kongreß "Fahrzeug-Navigation und Informationssysteme" statt. Ziel dieser Informationssysteme ist es, die Reisezeiten und Fahrtlängen der Nutzer zu minimieren. Es wurden verschiedene Syteme vorgestellt, die alle aus drei Komponenten bestehen: Einrichtungen zur Datenerfassung, zentralen Anlagen zur Sammlung, Verarbeitung und Weitergabe der Verkehrsdaten sowie aus den in den Fahrzeugen eingebauten Anlagen zur Information der Benutzer. Skizziert werden die in unterschiedlichem Umfang bereits in der Entwicklung bzw. Erprobung befindlichen Systeme "Pathfinder" (USA), "RACS" und "AMTICS" (beide Japan), "Autoguide" (London) und "LISB"/"Aliscout" (Berlin/Siemens und Bosch). Mit Hilfe dieser Informationssysteme sollen Reisezeitersparnisse von 9 bis 14 % für sämtliche Verkehrsteilnehmer (also nicht nur für die mit diesen Systemen ausgerüsteten Fahrzeuge) erreicht werden, wobei ein Einsparungseffekt von 80 % bereits erreicht wird, wenn 30 % der Fahrzeuge mit Informationssystemen ausgestattet sind. Große Bedeutung kommt bei diesen Entwicklungen dem Faktor "Mensch" zu, weil alle Systeme die Entscheidungen des Benutzers lediglich in unterschiedlichem Umfang erleichtern können. So ergab sich aus niederländischen Untersuchungen, daß akustische Informationsübermittlungen besser geeignet sind als visuelle. Französische Forschungen befassen sich mit der Optimierung visueller Methoden der Wahrnehmung. Die Ermittlung von elementaren psychologischen Faktoren ist Ziel von US-amerikanischen Arbeiten, bei denen das unterschiedlich stark ausgeprägte räumliche Orientierungsvermögen Berücksichtigung findet. Für die Zeit nach 2000 wird eine Entwicklung interaktiver Systeme erwartet, wobei in den einzelnen Ländern die Industrie einerseits und staatliche Stellen sowie Forschungsinstitutionen andererseits in unterschiedlichem Umfang beteiligt sind. Insgesamt wird den Verkehrs-Informations-Systemen eine bedeutende Rolle beim "Verkehrs-Management" zugesprochen.