Detailergebnis zu DOK-Nr. 38603
Axialventilatoren zur Lüftung von Straßen- und Eisenbahntunneln (Text auch in engl. Sprache)
Autoren |
I. Johannsson |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1990) Nr. 1, S. 38-44, 5 B, 2 T, 4 Q
Lüftungsanlagen in Straßentunneln sorgen für ausreichende Atemluft und für den Rauchabzug bei Fahrzeugbränden. Lüftungsanlagen in Eisenbahntunneln vermindern die vom Verkehr ausgehende Wärme und sind auch in Notsituationen erforderlich. Man unterscheidet zwei Hauptsysteme: die Längslüftung, bei der die Luft nur durch den Verkehrsraum gefördert wird, und die Querlüftung, bei der die Luft durch parallel zum Verkehrsraum angeordnete Kanäle zu- und abgeführt wird. Häufig werden auch Kombinationen beider Systeme verwendet, z.B. beim Eurotunnel unter dem Ärmelkanal. Folgende Anforderungen sind an die Ventilatoren zu stellen: Große Luftmassen sind mit niedrigem Druck zu befördern, zur Energieeinsparung sollen sie regelbar sein und in vielen Fällen muß die Wirkrichtung umgekehrt werden können. Diese Anforderungen werden durch Axialventilatoren gut erfüllt. Dieser Ventilatorentyp wird daher bei Tunnellüftungen fast immer verwendet. Die Regelbarkeit wird günstig durch Verstellblätter erreicht, insbesondere bei plötzlichen Lastschwankungen. Die Umkehrung der Förderrichtung ist in Notsituationen wichtig, um rauchfreie Fluchtwege zu schaffen. Zum zuverlässigen Rauchabzug gehört, daß 250 Grad heiße Gase mindestens eine Stunde gefördert werden können. Ein Problem für Axialventilatoren ist der Strömungsabriß mit der Folge instabilen Betriebes. Dieser wird durch einen neu entwickelten Strömungsabriß-Schutzring - drehbare Leitschaufeln vermeiden Turbulenz an den Blattenden - verhindert.