Detailergebnis zu DOK-Nr. 38608
Bewertung, Abwägung und Auswahl von Infrastruktur-Großprojekten (Sommerseminar 1989, Karlsruhe 15./16. Juni 1989)
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Karlsruhe: Institut für Städtebau und Landesplanung, Universität (TH) Karlsruhe, 1989, 264 S., zahlr. B, T, Q (Seminarbericht 1989)
Politische Mehrheitsfindung und damit gesellschaftliche Akzeptanz sowie die Bestandsfähigkeit von Entscheidungen über Infrastruktur-Großprojekte bei gerichtlichen Nachprüfungen machen deutlich, wie wichtig es ist, die Auswahl von Projekten und die Entscheidungen über sie nachvollziehbar und kontrollierbar zu machen. Dieser Aufgabe stellte sich das Seminar dadurch, daß es um mehr methodische Klarheit bei der Bewertung und Beurteilung von Großprojekten bemüht war; um eine Bewertung der Bewertungsverfahren. Prof. Beckmann setzt sich bei seinem Vergleich und seiner Kritik methodischer Ansätze für ein Eliminationsverfahren als ein teilformalisiertes Auswahlverfahren ein, weil es sich als Lernprozeß über Wirkungen von Handlungsoptionen gestalten läßt. Die formalisierten Verfahren, wie etwa die Nutzen-Kosten-Analyse oder Nutzwertanalyse werden eingeschränkt beurteilt. Prof. Strassert möchte in seinen methodologischen Anmerkungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung mehr (systematisierte) Breite und Tiefe und fordert die Einbindung der UVP-Methodik in die Ökosystemforschung. Zu den Berichtsthemen gehört auch die regionalplanerische Erfahrung mit methodischen und kommunalpolitischen Konfliktpunkten. Der Referent wünscht dabei einen größeren Einfluß der Regionalplanung auf die Fachplanung. Exemplarisch wird über Bewertungsprobleme und ihre Lösungen am Beispiel eines Standortes für die Abfallwirtschaft und über die Bewertungsverfahren bei der Bundesverkehrswegeplanung berichtet.