Detailergebnis zu DOK-Nr. 38625
Fußgänger und Stadtverkehr (Schlußbericht zum FP 8747 der BASt) (Orig. engl.: Pedestrian and city traffic)
Autoren |
C. Hass-Klau |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Forschungsberichte der BASt, Bereich Unfallforschung H. 204, 1989, 296 S., zahlr. B, T, Q
In einem historischen Abriß werden Überlegungen, Planungen und Entwicklungen bezüglich Städtebau und Verkehr in Deutschland und Großbritannien sowie teilweise in den USA dargestellt und verglichen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Konflikte zwischen den schwächeren Verkehrsteilnehmern (Fußgänger, Radfahrer) und der ständig zunehmenden Zahl der Kraftfahrzeuge sowie der vorhandenen Stadtstruktur, denen bezüglich der Rolle des städtischen Straßenverkehrs unterschiedliche Bedeutung beigemessen wurde. Generell wurde in Deutschland frühzeitig im Sinne des Straßenverkehrs geplant und investiert, während in Großbritannien zwar auch geplant, aber kaum tatsächlich realisiert wurde. Dieser grundsätzliche Unterschied hat ganz eindeutige Auswirkungen auf die heutigen Stadt- und Verkehrsstrukturen. Einschränkungen des motorisierten Verkehrs hatten in beiden Ländern unterschiedliche Motive: Während in Deutschland Tendenzen zur Verkehrsberuhigung selbst in den zwanziger und dreißiger Jahren der Erhaltung historischer Stadtstrukturen dienten, gab es derartige Bestrebungen in Großbritannien, wenn überhaupt, nur im Zusammenhang mit einer Erhöhung der Verkehrssicherheit, sowie wesentlich später in den sechziger Jahren, mit einer Verbesserung der städtischen Umwelt. Die Abkehr von der fast unbeschränkten Förderung des motorisierten Verkehrs in Städten fand in der Bundesrepublik Deutschland in den sechziger und siebziger Jahren statt. Dagegen warnte in Großbritannien schon zu Beginn der sechziger Jahre der Buchanan Bericht vor den negativen Auswirkungen des uneingeschränkten städtischen Kraftfahrzeugverkehrs, wurde aber selbst in Großbritannien kaum umgesetzt. Der britische Nachbar zeigte allerdings in den folgenden Jahrzehnten einen Ideenreichtum, wie man den Straßenverkehr einschränken könnte, der in der Bundesrepublik Deutschland weitgehend fehlte. Neue Ideen und Verkehrskonzepte wurden zu Beginn der siebziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland ernsthaft diskutiert und, zunächst noch zögernd, umgesetzt; Großbritannien folgte diesen Entwicklungen deutlich später.