Detailergebnis zu DOK-Nr. 38642
Makroskopisches Simulationsmodell für Schnellstraßennetze mit Berücksichtigung von Einzelfahrzeugen (DYNEMO) - Zusammenfassender Ergebnisbericht zu den Forschungsaufträgen "Simulation des Verkehrsflusses in Netzen" und "Bewertung einer automatischen Verkehrssteuerung mit Hilfe eines Simulationsmodells, 1. Teil"
Autoren |
T. Schwerdtfeger R. Wiedemann |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 500, 1987, 66 S., zahlr. B, T, 88 Q
Das entwickelte Simulationsmodell DYNEMO (Dynamisches Netzmodell) bildet den Verkehrsablauf in einem Autobahnnetz nach, indem Einzelfahrzeuge (mikroskopische Elemente) aufgrund einer makroskopischen Betrachtungsweise durch das Netz bewegt werden. Eingabeparameter des Modells sind die Netzgeometrie, die Beschreibung der Streckencharakteristiken in Form von Fundamentaldiagrammen, eine Fahrtenmatrix zur Definition der Quelle-Ziel-Paare. Ausgabekenngrößen des Modells sind für beliebige Quelle-Ziel-Paare und Routen die Verteilungen der Reisezeiten, Reisegeschwindigkeiten, zurückgelegte Wege, Kraftstoffverbrauch und Stautreffer. An beliebigen Stellen im Netz können außerdem Querschnittsmessungen nachgebildet werden. Die Einsatzmöglichkeit des Simulationsmodells DYNEMO bei der verkehrstechnischen Bewertung eines verkehrsabhängigen Verkehrssteuerungsmodells wird anhand des im Rhein-Main-Autobahnnetz installierten Steuerungssystems NIKOS demonstriert. Das NIKOS-System kann mit Hilfe von drei im Netz installierten Wechselwegweisern Teilen von Verkehrsströmen Alternativrouten empfehlen. Es werden zwei Belastungssituationen des Netzes betrachtet: eine "Normalsituation" und eine "Stausituation". Die Ergebnisse der Simulationsläufe zeigen, daß der Einsatz des Steuerungsmodells nur in der Überlastungssituation des Netzes zu Einsparungen in den untersuchten verkehrstechnischen Kenngrößen Reisezeiten, Kraftstoffverbrauch und Stautreffer führt. Zur Beurteilung der verkehrstechnischen Auswirkungen des Steuerungsmodells werden die Kenngrößen Reisezeit, Reisegeschwindigkeit, zurückgelegter Weg, Kraftstoffverbrauch und Stautreffer ausgewählt. Das Einsatzbeispiel zeigt, daß es mit Hilfe des entwickelten Simulationsmodells möglich ist, die für die Bewertung eines Verkehrsbeeinflussungssystems notwendigen verkehrstechnischen Kenngrößen zu quantifizieren. Die Eingabegrößen des Modells können hierbei frei gewählt werden, so daß für unbekannte Größen (z.B. Befolgungsgrade einer Umleitungsempfehlung) Sensitivitätsanalysen durchgeführt werden können. Ein Vergleich verschiedener Steuerungsstrategien in bezug auf ihre verkehrstechnische Wirkung kann mit Hilfe des Simulationsmodells sehr leicht durchgeführt werden.