Detailergebnis zu DOK-Nr. 38650
Die Automobilnachfrage der privaten Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland - Eine theoretische und empirische Studie auf der Basis eines diskreten Entscheidungsmodells
Autoren |
A. Frantzke |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Schriftenreihe des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) H. 61, 1989, 204 S., zahlr. B, T, Q
Von den zahlreichen, bisher erschienenen Arbeiten zur Motorisierungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland unterscheidet sich diese Untersuchung durch die Betrachtung der einzelnen Entscheidungseinheit, des privaten Haushalts und seines Entscheidungsverhaltens. Unter Bezug auf die Wirtschaftstheorie wird unterstellt, ein Haushalt werde seine Pkw-Haltung unter Beachtung der Einkommensrestriktion auf der Basis der ihm eigenen Präferenzen so festlegen, daß ihm ein Maximum an Nutzen entsteht. Die Entscheidungssituation läßt sich in ein diskretes Entscheidungsmodell (verallgemeinerter Logit-Ansatz) kleiden, wobei Nettoeinkommen, Haushaltsgröße und Wohnortgröße als maßgebende Faktoren für die Motorisierung der privaten Haushalte dienen. Das Modell wird mit empirischen Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 1973, 1978 und 1983 geeicht. Aufgrund der disaggregierten Basis eignet sich das Verfahren besonders zur Simulation. Als Ergebnis resultieren u.a. Trendaussagen über den Pkw-Bestand der privaten Haushalte, ihre Erst- und Zweitwagenausstattung sowie die Zahl der motorisierten Haushalte. Zwei Beispiele: 1) Unter der Annahme eines zweiprozentigen, realen Einkommenswachstums für jeden Haushalt von 1983 bis 2013 nimmt der Bestand von 18,2 Mio. um ca. 9 Mio. auf 27,3 Mio. zu. 2) Der Anteil der Haushalte mit 2 und mehr Pkw dürfte sich von 11,2 % im Jahr 1983 auf 36 % im Jahr 2013 erhöhen. Um einen Vergleich mit Bestandsprognosen auf der Grundlage der amtlichen Zulassungszahlen zu ermöglichen, wird zusätzlich ein gesondertes Erklärungsmodell für die gewerblich zugelassenen Pkw formuliert und geeicht. Einschränkend wird darauf hingewiesen, daß konjunkturelle Einflüsse im gewählten Modellrahmen nicht adäquat erfaßt werden können.