Detailergebnis zu DOK-Nr. 38697
Technikfolgenabschätzung ohne Technikfolgenberücksichtigung?
Autoren |
P. Cerwenka |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Straße und Autobahn 41 (1990) Nr. 8, S. 331-335
Ausgehend von Beispielen für eine ungehemmte Ausnutzung der Möglichkeiten eines modernen Verkehrs wird versucht, Fragen nach den Folgen des Verkehrs und deren Abschätzung oder gar Berücksichtigung nachzugehen. Aber bereits die Definition des Begriffs der Technikfolgenabschätzung selbst bereitet Probleme. Es zeigt sich, daß eine über einzelne Technikbereiche hinausgehende Berücksichtigung der Folgen nur aufgrund einer doch wieder begrenzten Betrachtungsweise (und wenn es die "irrationale" Grenze eines Landes ist) möglich ist, denn eine Betrachtung des "Ganzen" wäre grenzenlos. Beispielhaft wird dazu untersucht, ob eine "Umweltverträglichkeitsprüfung" tatsächlich die in sie gesetzten Erwartungen - quasi als Gütesiegel - erfüllen kann und ob unsere Bewertungsverfahren stets taugliche Entscheidungsargumente liefern. Die Beantwortung gelingt nur teilweise, da deutlich wird, daß unsere Verfahren der Technikfolgenabschätzung mehr oder weniger starke Abstraktionen sind und nur Teile unserer Sachrealität sowie Fragmente unserer Bewegungsrealität erfassen. Die Folge dieses Befundes führt schließlich zu sieben konkreten, thesenartig formulierten Einsichten. Diese teils bewußt provokant formulierten Betrachtungen gehen von einer radikalen Revision unseres Verhaltensmusters ("Wir wollen alles, und zwar sofort") aus und gipfeln in der These, daß Technikfolgenberücksichtigung nur auf dem Umweg über den Geldbeutel erfolgen könne, also auf (ökonomisch-)schmerzliche Art.