Detailergebnis zu DOK-Nr. 38698
Europa '92 - Liberalisierung und Verkehrswachstum
Autoren |
G.W. Heinze |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Informationen zur Raumentwicklung 59 (1989) Nr. 8/9, S. 629-638, 2 B, 5 Q
Der Beitrag diskutiert Systemeffekte der Einigung Europas und der Liberalisierung des Verkehrs. Vor dem 9. November 1989 verfaßt, steht Westeuropa '92 im Mittelpunkt. Der Leser wird jedoch rasch feststellen können, daß die Öffnung Osteuropas nur die dargestellten Wirkungen sich ausweitender Märkte verstärkt. Dies gilt in besonderem Maße für Deutschland. Die Konsequenzen des gemeinsamen europäischen Binnenmarktes 1992 für den Verkehrsbereich werden zunehmend polarisiert wahrgenommen. Der Beitrag interpretiert die Unterschiede als Fristenproblem. Bis etwa 1995 werden sich nur die bekannten Strukturschwächen der Verkehrsträger verstärken. Die markanten Entwicklungen sind jedoch langfristiger Art. EG '92 und Liberalisierung sind institutionelle Kapazitätserweiterungen, die erheblichen Neuverkehr induzieren werden. Dieses Verkehrswachstum ergibt sich vor allem aus den indirekten Wirkungen der Verkehrserleichterungen, d.h. über neue Vorwärts- und Rückwärtskopplungen, verstärkte Arbeitsteilung und Spezialisierung, Standortverschiebungen und die Substitution von Lagerkosten durch Transportkosten. Steigende Belastungen durch den Verkehr stoßen auf eine Systemstruktur zunehmender Empfindlichkeit und abnehmender Sanktionsmöglichkeiten. Dadurch dürften die Systemgrenzen des physischen Verkehrs eher in Sicht kommen und die Wahrscheinlichkeit erneuter massiver Regulierungen steigen. Was in der Diskussion des europäischen Binnenmarktes zu kurz kommt, sind die "vitalen" Belange der Bürger und ihre Anforderungen an den Zustand ihres Umfeldes.