Detailergebnis zu DOK-Nr. 38721
Sind 30-km-Maßnahmen effektiver als verkehrsberuhigte Bereiche? (Orig. niederl.: Dertig-kilometermaatregelen effectiever dan woonerven?)
Autoren |
S.T.M.C. Janssen |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Verkeerskunde 41 (1990) Nr. 4, S. 212-217, 6 B, 6 T, 6 Q
1977 wurde mit der Umgestaltung von zwei rund 100 ha großen Stadtteilen in Rijswijk und Eindhoven begonnen, die nach Aufenthalts- und Verkehrsgebieten differenziert wurden. Die Umgestaltung umfaßte sowohl einfache als auch sehr aufwendige Maßnahmen, die in drei Kategorien unterteilt werden können: Kategorie 1: Abwehr des nicht-gebietsbezogenen Durchgangsverkehrs; Kategorie 2: wie 1, zusätzlich geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen; Kategorie 3: wie 2, zusätzlich gestalterische Verbesserungen. Zur Anwendung kamen die Einführung von Einrichtungsverkehr, Schwellen, Versätze, Aufpflasterungen, Verengungen und die Neuordnung des ruhenden Verkehrs. Die Maßnahmen wurden von den Betroffenen positiv aufgenommen. Nach Ablauf einer ausreichend langen Beobachtungszeit kann die Verkehrssicherheit in den umgestalteten Gebieten jetzt abschließend beurteilt werden. Die Zahl der Unfallopfer ist um 38 % zurückgegangen (in ähnlich strukturierten Kontrollgebieten um 18 %). Dabei schneiden Gebiete mit Maßnahmen nach Kategorie 2 deutlich besser ab als die übrigen. Verkehrsberuhigte Bereiche ("woonerven") dürften demnach weniger effektiv sein als wesentlich weniger aufwendige Tempo 30-Zonen. Da die Mehrzahl der Unfälle sich in Verkehrsbereichen (also auf Verkehrs- und Hauptverkehrsstraßen) ereignet, wird deutlich, daß allein Maßnahmen in Aufenthaltsbereichen (also in Wohn- und weniger belasteten Sammelstraßen) nicht ausreichen, um die Zahl der Verkehrsunfallopfer entscheidend zu senken.