Detailergebnis zu DOK-Nr. 38748
Szenario zur Verkehrsentwicklung mit der DDR und mit Osteuropa (Kurzfassung zum FE 98.105/90)
Autoren |
P. Kessel H.-P. Kienzler K. Künzle |
---|---|
Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Internationales Verkehrswesen 42 (1990) Nr. 3, S. 121-124
Mit der vorliegenden Studie wird erstmals eine differenzierte Prognose für den zukünftigen Ost-West-Verkehr vorgelegt; der Prognosehorizont ist das Jahr 2010. Wichtige Rahmendaten sind eine Angleichung des Bruttoinlandsproduktes je Einwohner von der Bundesrepublik Deutschland und der DDR bis zum Jahre 2010. Dies setzt in der DDR eine reale Wachstumsrate von 5,4 % p.a. je Kopf der Bevölkerung voraus. Für 2010 wird für die Bundesrepublik Deutschland ein erhöhter Einwohnerwert von 61 Mio., für die DDR von 17 Mio. unterstellt. Ebenfalls wird eine Motorisierungsrate in der DDR im Jahr 2010 von 480 Pkw je 1.000 Einwohner und in der Bundesrepublik Deutschland von 560 Pkw/1.000 Einwohner prognostiziert. Untersucht werden der Straßengüterfernverkehr und der Personenfernverkehr. In der Bundesrepublik Deutschland steigt das Aufkommen im Güterverkehr gegenüber den früheren Prognosen um rd. 30 % und im Personenverkehr um rd. 3 %. Im Ost-West-Verkehr treten jedoch explosionsartige Zuwächse auf. Gegenüber 1985 nimmt der Verkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR sowie den sonstigen RGW-Staaten um das Zehnfache zu; im Personenverkehr beträgt der Erhöhungsfaktor bei der Fahrtenzahl sogar das Achtzehnfache. Der Güterverkehr über die bisherige Zonengrenze steigt auf das Siebenfache, der Personenverkehr auf das rd. Achtfache der Werte von 1985 an. Bei den auf die DDR bezogenen Verkehren wird die Eisenbahn im Güterverkehr einen Marktanteil beim Aufkommen von 27 % und beim Personenfernverkehr von 8,5 % aufweisen, während der Straßenverkehr im Güterverkehr einen Anteil von 48 % und im Individualverkehr von 87,5 % erreichen kann. Die Prognoseergebnisse zeigen, daß in Zukunft mit erheblichen Engpaßproblemen bei den Verkehrsinfrastrukturen zu rechnen ist.