Detailergebnis zu DOK-Nr. 38809
Verkehrssteuerung nach dem Prinzip des Dampfkochtopfes (Orig. engl.: "Pressure cooker" traffic control)
Autoren |
C.G. Toomey |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Traffic Engineering + Control 30 (1989) Nr. 12, S. 594-595
Der Autor vertritt eine sehr distanzierte Haltung zur heutigen Praxis der Abwicklung des Straßenverkehrs in den Städten. Durch die mangelnde Leistungfähigkeit der Straßen wird ein großer Teil der latenten Nachfrage unterdrückt. Jede Anhebung der Leistungsfähigkeit weckt diesen Bedarf, so daß sich insgesamt aufgrund des zusätzlichen Verkehrs keine Verbesserung ergibt. Problematisch ist auch, daß zwischen Planung und Realisierung lange Zeiträume liegen. Derartige Probleme lassen sich besser im Griff behalten, wenn man in großen Ballungszentren zwei getrennte Verkehrsnetze einführt: das öffentliche Verkehrsnetz und das allgemeine Verkehrsnetz. Das allgemeine Netz entspricht weitgehend dem heutigen Straßennetz. Es wird Überlastungen aufweisen mit allen bekannten Nachteilen. Das öffentliche Netz wird ebenfalls aus einem anderen Teil der heutigen Straßen gebildet. Es ist Bussen, Einsatzfahrzeugen der Notdienste und anderen lizensierten Nutzungen vorbehalten. Wichtig ist, daß es erhebliche Kapazitätsreserven aufweist. Diese Reserven werden für die Steuerung des Gesamtsystems nur in Ausnahmefällen auch den Nutzern des allgemeinen Systems gleichsam als Überdrucksystem verfügbar gemacht. Die Vorteile des Konzepts sind, daß durch die kontinuierlichen Engpässe im allgemeinen Netz verzichtbare Verkehre unterdrückt werden und daß andererseits der öffentliche Verkehr attraktiv wird. Zugleich werden der Verkehrssteuerung so Handlungsspielräume in Extremsituationen erhalten.