Detailergebnis zu DOK-Nr. 38813
Widersprüche zwischen ÖPNV-Ausbau und Parkraumbewirtschaftung
Autoren |
R. Resch |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Städtetag 43 (1990) Nr. 7, S. 512-515
Im immer dichter werdenden Stadtverkehr der Kommunen fallen dem Beobachter zwei Bemühungen auf, mit deren Hilfe das Problem gelöst werden soll. Zum einen versuchen die Städte mit der Assistenz kommunaler Gesellschaften, die Ströme der Pendler und Einkäufer so in der Stadt zu verteilen, daß auch die letzten noch freien Kapazitäten in den Parkhäusern ausgenutzt werden. Zum anderen aber ist man inzwischen immer stärker bereit, den ÖPNV durch stärkere Förderung einen größeren Teil der Last tragen zu lassen. Neben Förderkonzepte für den ÖPNV treten also Maßnahmen, die die Kapazitäten der kommunalen Parkhäuser besser ausnutzen. Auf diese Weise wird jedoch den ÖPNV-Konzepten ihre entlastende Wirkung genommen. Es wirken zwei einander widersprechende Logiken, die Logik des ÖPNV und die Logik des Parkhauses. Nach Auffassung des Autors wird bei der gegenwärtigen Organisation der kommunalen Parkraumbewirtschaftung die Logik des Parkhauses die Oberhand gegenüber der Logik des ÖPNV behalten. Anhand eines Fallbeispiels aus Bremen wird dieser Mechanismus hier aufgezeigt; einerseits ÖPNV-fördernde Maßnahmen wie Beschleunigungsmaßnahmen und Ausbaumaßnahmen der Straßenbahn, andererseits Parkraumbewirtschaftung durch kommunale Gesellschaft und Einführung eines Parkleit- und Informationssystems "PILS". Abschließend werden einige Vorschläge zur Reorganisation der Parkraumbewirtschaftung diskutiert.