Detailergebnis zu DOK-Nr. 38867
Sandqualität für Walzasphalte
Autoren |
H. Gregori G. Herbst G. Fenz |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 378, 1990, 56 S., zahlr. B, T, Q
Von 40 österreichischen Sanden wurden im Jahre 1988 dreimal Proben gezogen. Die Sieblinien wurden mittels Naßsiebanalyse ermittelt. Dann wurde das Überkorn über 2 mm abgesiebt und der Füllergehalt durch Zugabe von Kalksteinmehl oder Entzug von Eigenfüller auf 20 M.-% eingestellt. Es wurden die Schüttdichten, Mineralrohdichten und Haufwerkshohlräume ermittelt. Mit etwa 10 Vol.-%, 12 Vol.-% und 14 Vol.-% Zugabe von Erdölbitumen B 100 wurden im Verdichtungsgestell nach MARSHALL Sandasphaltprobekörper bei 150 (± 5) Grad Celsius mit 2 x 25 Schlägen nach dem Kärntner Modell hergestellt und tauchgewogen. Ein Teil der Probekörper wurde einem Quellversuch gemäß ÖNORM B 3681 unterzogen. An den übrigen Probekörpern wurde von den Baustoff- und Bodenprüfstellen der Kärntner und NÖ Landesregierung der Verformungsmodul bei +30 Grad Celsius, +10 Grad Celsius und -20 Grad Celsius bestimmt und die Reibungs- und Haftfestigkeit ermittelt. Aufgrund der Auswertung der Versuchsergebnisse und volumetrischer Betrachtungen wurde abgeleitet, daß die Festlegung eines zu engen Sieblinienbandes für die Kornklasse 0,09/2 mm keine wesentliche Steigerung der Walzasphaltqualität bringt. Ausschlaggebend sind die bisher bei Sandkorngrößen nur mit sehr hohem Aufwand feststellbaren Kornformen und Oberflächenbeschaffenheit der Körper. Eine indirekte oder direkte Bestimmung dieser Eigenschaften ist dringend erforderlich. Die Bestimmung der Schüttdichte wird als einfach handzuhabende Methode für die Eigenüberwachung von Sandproduktionen empfohlen. Für die gemäß RVS 8.01.11, bei Verdacht auf Vorhandensein wasserempfindlicher Substanzen in Sanden, durchzuführende Quellprüfung wurden wertvolle Hinweise gefunden. Der auf regionale Erfahrungen beschränkte Bewertungshintergrund für die Verformungsfestigkeit von Sandasphalt wurde auf ganz Österreich ausgedehnt. In Zukunft ist bei der Prüfung der Verformungsfestigkeit ein Auffüllungsgrad HFB von 60 % anzustreben.