Detailergebnis zu DOK-Nr. 38880
Dokumentation österreichischer Straßentunnelbauten - Zusammenfassender Bericht zu den Einzeldokumentationen, Auswertung und internationaler Vergleich für die Jahre 1983, 1984, 1985, 1986
Autoren |
K. Angerer E. Mikura |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 375, 1990, 196 S., zahlr. T, Q
Der vorliegende Bericht der "Dokumentation österreichischer Straßentunnel" stellt die Fortsetzung der Dokumentation österreichischer Straßentunnelbauten, ausgeführt von der Arbeitsgruppe Tunnelbau (ATD), dar. Er erstreckt sich auf die Jahre 1982 bis 1987 und beinhaltet die Vervollständigung bzw. Berücksichtigung der zwischenzeitlichen Umbauten der früher dokumentierten Tunnel (vgl. Schriftenreihe Straßenforschung H. 161 und H. 260). Des weiteren wurden in diesem vorliegenden Bericht die Tunnel Nr. 114 bis 146, die seit 1983 errichtet oder begonnen wurden, aufgenommen. Für alle Tunnel 1 bis 146 wird, soweit sie schon in Betrieb stehen, die Erfassung der Betriebs- und Erhaltungsdaten durchgeführt und neu dokumentiert. Um ein nahtloses Weiterlaufen des Dokumentationsflusses zu gewährleisten, wird sowohl das nach RVS 9.9 vom BMfBuT verbindlich erklärte Erhebungsschema angewandt, als auch weitgehend die graphische Form der Tabellen und Karten der Vorautoren übernommen. Nur das Kapitel 7, Betrieb und Erhaltung, wurde adaptiert, um dem Kontierungsschema des Bundesrechenamtes zu entsprechen. Erst die langjährige Dokumentation der geologischen baulichen Verhältnisse und der Ausrüstungsdetails in Gegenüberstellung zu den Erfahrungen des Betriebes und der Erhaltung ermöglichen die Wahl der wirtschaftlichsten und sichersten Ausführung. Daher wurde eine neue Gesamttabelle für die Betriebs- und Erhaltungsdaten jener 50 Projekte, die entsprechende Aufwände und Bedeutung haben, erstellt. Anhand dieser Tabelle kann, in Verbindung zur Kurz- oder Hauptdokumentation, eine erste Zuordnung getroffen werden. Um den Kontakt zu Auslandsprojekten aufrecht zu erhalten, wurde im internationalen Teil der Karawankentunnel Süd aufgenommen, der von österreichischen Firmen miterrichtet wird. Als Ergebnisse der Auswertung der diversen Vergleiche können folgende, besonders charakteristische Tendenzen herausgehoben werden. Zur Funktion der Tunnel: Der Anteil der Tunnel, die zur Lebensqualitätssteigerung der Wohnbevölkerung dienen, stieg deutlich an; von 8,7 % vor 1978 auf 51,5 % bis Ende 1987. Zur Bauweise: Alle in geschlossener (bergmännischer) Bauweise errichteten Tunnel wurden nach der "Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode" erstellt. Zur Frage der Sicherheit in Tunneln: Bei Gegenverkehr führt eine Tunnelbreite unter 9,0 m zu deutlich erhöhtem Unfallrisiko. Ein großer Unterschied in der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von Freiland- zu Tunnelbereichen erhöht die Unfallwahrscheinlichkeit. Daher ist im Richtungsverkehr Tempo 100 deutlich sicherer als Tempo 80. Zu den Kostenrelationen: Extreme Sparschaltungen führen durch ein Ansteigen der Stromkosten nur zu geringen Gesamteinsparungen. Längslüftungen sind bei Längen bis 3,0 km auch bei Gegenverkehr die wirtschaftlichsten und störungsärmsten.