Detailergebnis zu DOK-Nr. 38901
Besseres Verkehrsangebot im ÖPNV oder/und Restriktionen für den Pkw? - Einflußgrößen auf den Modal-Split in großstädtischen Bereichen
Autoren |
P. Kirchhoff P. Stöveken |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 8 (1990) Nr. 3, S. 34-40, 2 B
Für die Prognose der Verkehrsmittelbenutzung werden heute Verfahren benutzt, die den Zusammenhang zwischen Verkehrsmittelbenutzung und ihren Einflußgrößen in Form von mathematischen Modellen, meist mit hoher Komplexität, darstellen. Ziel des hier vorgestellten Projektes war es, ein einfach handhabbares Modell für Kurzfristprognosen der Verkehrsmittelbenutzung zu entwickeln. Dabei ist davon auszugehen, daß die Verkehrsmittelwahl nicht allein von der Angebotsqualität im ÖPNV abhängt, sondern auch von der Angebotsqualität im IV bestimmt wird, die vor allem durch Restriktionen gegenüber dem motorisierten Individualverkehr (MIV) geprägt ist. Datengrundlage der Untersuchung waren Haushaltsbefragungen über das Verkehrsverhalten, die zwischen 1979 und 1981 im Zusammenhang mit Verbesserungen des ÖPNV-Angebots durch Eröffnung von Schnellbahnlinien in Hannover und München durchgeführt wurden. Aus den Ergebnissen leitet sich für die Verkehrsplanung die Konsequenz ab, daß eine Veränderung der Verkehrsmittelwahl nicht allein durch eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots zu erreichen ist, sondern daß auch gleichzeitig die IV-Qualität durch Restriktionen im ruhenden oder fließenden Verkehr eingeschränkt werden muß. Die Verbesserung der ÖPNV-Qualität kann dabei sogar als flankierende Maßnahme bei Einschränkungen der IV-Qualität angesehen werden.