Detailergebnis zu DOK-Nr. 38908
Flächenhafte Verkehrsberuhigung - Unfallanalyse Berlin-Moabit (Schlußbericht zum FP 8019/9 der BASt)
Autoren |
W. Brilon H. Blanke |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bochum: Lehrstuhl für Verkehrswesen, Ruhr-Universität Bochum, 1989, 102 S., Anhang: 172 S., zahlr. B, T, Q
In einem begrenzten Gebiet in Berlin-Moabit ist eine Unfallanalyse durchgeführt worden, mit der die Sicherheitswirksamkeit von Maßnahmen der flächenhaften Verkehrsberuhigung beurteilt werden soll. Grundlage der Untersuchung waren polizeiliche Verkehrsunfallaufzeichnungen. Die Untersuchungsmethodik ist ein Vorher-Nachher-Vergleich für das eigentliche Untersuchungsgebiet und ein Kontrollgebiet (im Bezirk Berlin-Wedding), in dem keine Maßnahmen zur flächenhaften Verkehrsberuhigung eingeführt wurden. Der gesamte Untersuchungszeitraum umfaßt die Zeit vom 1. April 1982 bis zum 31. März 1988, wobei die Länge des Vorher-, Umbau- und Nachher-Zeitraums jeweils 2 Jahre betrug. Insgesamt wurden für dieses Projekt 13.228 Unfälle ausgewertet. Danach sind die Unfallzahlen im Modellgebiet um 11 % und im Vergleichsgebiet um 31 % gestiegen. Im Bereich der eigentlichen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Berlin-Moabit ist eine Verbesserung der Verkehrssicherheit eingetreten (10 % weniger Unfälle, 60 % weniger Unfälle mit Personenschaden, Halbierung der Unfallkosten). Besonders profitieren davon die Kinder (77 % weniger verletzte Kinder) und die Zweiradfahrer (53 % weniger Zweiradunfälle). Dies bestätigt sich auch im Vergleich mit dem Kontrollgebiet in Berlin-Wedding. Somit hat die Verkehrsberuhigung in Berlin-Moabit eindeutig zu einer Anhebung der Verkehrssicherheit geführt. Sie hat sich hinsichtlich der Verkehrssicherheit nicht nachteilig auf die Hauptverkehrsstraßen ausgewirkt.