Detailergebnis zu DOK-Nr. 38952
Zufahrtskontrolle an Autobahnen: Einsatz und Auswirkungen der ersten Zufahrtssteuerung in England (Orig. engl.: Motorway access control: Implementation and assessment of Britain's first ramp metering scheme)
Autoren |
M.J. Schofield D. Owens |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
TRRL Research Report H. 252, 1990, 18 S., 9 B, 2 T, 8 Q
Auf der 6-spurigen Autobahn bei Birmingham ist zum ersten Mal in England eine Zufahrtssteuerung eingesetzt worden. Ziel war es, Häufigkeit und Dauer von Rückstauerscheinungen, die durch eine Überlastung der Strecke entstanden, zu verringern. Dazu wurde in dieser Zufahrt eine normale Lichtsignalanlage eingebaut. Diese hat minimale Rot- und Grünzeiten von 7 s, eine maximale Rotzeit von 40 s und bei günstiger Verkehrssituation beliebig lange Grünzeiten. Die Einschaltung und Steuerung wird automatisch durchgeführt. Maßgebende Schaltkriterien sind die Unterschreitung einer Schwellengeschwindigkeit von 45 km/h auf der Autobahn, eine Belastung jenseits der gerade vorhandenen Leistungsfähigkeit oder ein zu großer Rückstau auf der Zufahrtsrampe. Die jeweils gegebene Leistungsfähigkeit, die z.B. von den Wetterbedingungen beeinflußt sein kann, wird laufend vom Steuerrechner ermittelt. Die Auswirkungen der Anlage sind intensiv untersucht worden. Die Beachtung der Signale durch die Fahrer war sehr gut. Die Leistungsfähigkeit der Autobahn ist im Bereich der Engpaßsituation um 3 bis 4 % angewachsen. Als Folge davon haben sich die Fahrzeiten auf der Autobahn (gemessen über 2,7 km) trotz einer Zunahme des Verkehrs um 10 bis 20 % verringert. Für die Fahrzeuge auf der Zufahrt sind Zeitverluste bis zu 1,5 Minuten eingetreten. Auswirkungen, z.B. Verkehrsverlagerungen, auf das nachgeordnete Verkehrsnetz haben sich nicht ergeben. Ebenso ging der Verkehr auf der Zufahrtsrampe nicht zurück. Ein Rückstau in den an der Anschlußstelle liegenden Kreisverkehr konnte zuverlässig vermieden werden. Eine Vergleichsrechnung zeigt, daß in der Summe zwischen 14.200 und 23.500 Fahrzeug-Stunden pro Jahr an Wartezeiten eingespart werden konnte. Eine volkswirtschaftliche Bewertung ergibt eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 40 % pro Jahr. Insgesamt wird der Einsatz der Zufahrtssteuerung als sehr erfolgreich bewertet.