Detailergebnis zu DOK-Nr. 38980
Systeme zur Kostendeckung der Straßeninfrastruktur (Orig. engl.: Systems of road infrastructure cost coverage)
Autoren | |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines |
Round Table (ECMT) H. 80, 1989, 185 S., zahlr. B, T, Q
Der Berichtsband gibt einen ausgezeichneten Überblick über die theoretischen Grundlagen des Road Pricing, den aktuellen Stand der Diskussion und verschiedene Formen der Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren, wie sie teils angewandt (französische Mautstraßen, Singapur, Bergen), teils versucht (Hongkong) oder angestrebt (Niederlande) werden. Das einleitende Grundsatzreferat von Goodwin und Jones stellt nicht nur die Vorzüge des Road Pricing, sondern auch die Problematik ihrer politischen Umsetzung sehr umfassend dar. Die Beiträge aus Belgien und der Schweiz versuchen, die öffentlichen Einnahmen und Ausgaben des Straßenverkehrs zu bilanzieren. Dabei kommt die belgische Studie zu dem Ergebnis, daß innerhalb des Verkehrssektors die Einnahmen überwiegen, daß sich das Verhältnis jedoch umkehrt, wenn externe Kosten mit einbezogen werden. Die Schweizer Straßenstatistik konstatiert eine Kosten- Unterdeckung insbesondere bei Pkw, Wohnwagen und Bussen. Der französische Beitrag beschreibt detailliert das Mautstraßensystem in Frankreich als Modell für die Finanzierung hochrangiger Straßen-Infrastruktur. Der Beitrag aus Dänemark plädiert dafür, eine leistungsfähige Straßenverkehrsanbindung Skandinaviens an den Kontinent durch ein Mautstraßen- und -tunnelsystem zu schaffen. Die Diskussionsrunde kommt zu dem Schluß, daß die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren, bei aller Problematik ihrer Einführung insbesondere in Verdichtungsräumen, ein wirkungsvolles Instrument der Verkehrspolitik und der Finanzierung von Verkehrsinfrastruktur ist, das zusammen mit flankierenden Maßnahmen der Angebotsverbesserung im öffentlichen Verkehr stärker eingesetzt werden sollte als bisher.