Detailergebnis zu DOK-Nr. 39002
Moderne und bürgerfreundliche Verkehrsplanung in Ballungsgebieten und Städten
Autoren |
S. von Ungern-Sternberg |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
in: Straßenbau und öffentlicher Personennahverkehr (Hrsg.: Institut für Kommunalwissenschaften, Konrad-Adenauer- Stiftung). Düsseldorf: Kommunal-Verlag, 1990, S. 7-16 (Arbeitshefte zur Kommunalpolitik H. 2)
Die Ratschläge, die ein Baudezernent einer westdeutschen Stadt seinen Kollegen in den neuen Bundesländern zu Fragen des Straßenbaues und des öffentlichen Nahverkehrs gibt, sind kollegial gemeint, denn sie helfen jedem anderen Fachmann ebenso. Mit seinen 22 Thesen möchte der Referent erreichen, daß Planer bei schon vorhandenen Erkenntnissen und Erfahrungen nicht erst noch Lehrgeld zahlen müssen. Es ist demnach davon auszugehen, daß auch in größeren Städten und in Ballungsgebieten das Auto weiterhin genutzt wird. Entscheidend ist, daß man es ökologisch sinnvoll und sozialverträglich nutzt. Die wichtigste der Thesen lautet daher: Eine zeitgerechte Verkehrspolitik muß den Autogebrauch beschränken. Sie wird durch die These ergänzt: Die Schiene ist das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Die Straßenbahn ist dafür oft am besten geeignet. Die Eisenbahn ist in diese Aufgabe in der Stadt einzubeziehen. Der Verkehr auf der Schiene und mit Bussen muß schneller als mit dem privaten Auto sein. Die Wartezeiten im ÖPNV müssen verkürzt werden und durch subventionierte Tarife die Anreize zu seiner Benutzung erhöht werden. Das funktioniert nur, wenn flankierend dazu Parkmöglichkeiten zurückgedrängt werden, der Fahrradverkehr gefördert wird und 30 km/h-Bereiche geschaffen werden. Das macht den Neubau von Bündelungs- und Umgehungsstraßen erforderlich. Ihre Aufgabe ist nicht, wie früher, die Erhöhung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, sondern ihr Beitrag für die Stadtqualität.