Detailergebnis zu DOK-Nr. 39064
Ermittlung der vorhandenen Reibungszahlen bei PTFE-Gleitlagern nach langer Betriebsdauer
Autoren |
H.R. Sasse E. Düpmeier B. Schwamborn |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 521, 1988, 88 S., zahlr. B, T, Q
Gleitlager werden aufgrund von allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen des Instituts für Bautechnik, Berlin, im Brückenbau verwendet. Weitere Anforderungen an die Werkstoffe, Abmessungen und Toleranzen der Bauteile sowie über die in der Statik anzusetzenden Reibungszahlen sind in den besonderen Bestimmungen der Gleitlagerzulassungen aufgeführt. Ziel der Untersuchung war es, anhand von systematisch ausgesuchten Lagern die nach langdauernder Beanspruchung im Brückenbauwerk aufgetretenen Reibungszahlen sowie eine systematische Erfassung von Verschleißerscheinungen etc. durchzuführen. Die Untersuchungen wurden an 7 verschiedenen Gleitlagern durchgeführt, die zwischen 9 und 19 Jahren Betriebsdauer aufwiesen. Verwendete Werkstoffe waren dabei neben PTFE hartverchromter Stahl, austenitischer Stahl und Polyoxymethylen. Neben den eigentlichen Reibversuchen wurde auch eine Reihe von Begleituntersuchungen wie z.B. Ermittlung der Rauhtiefen, Schmierstoffuntersuchungen, Gehalte an Verunreinigungen und Schmierfette usw. durchgeführt. Die Versuchsergebnisse zeigten, daß bei Pressungen von mehr als 30 N/Kubikmillimeter auch bei niedrigen Lagertemperaturen noch eine ausreichende Sicherheit gegeben ist, was den in den Zulassungen festgelegten Rechenwert der Reibungszahl betrifft. Liegen die Pressungen niedriger als 30 N/Kubikmillimeter und liegen die Lagertemperaturen unter -20 Grad Celsius, dann können bei einigen Lagern die Rechenwerte der Reibungszahlen gemäß Zulassung überschritten werden. Die fotografische Dokumentation ergab deutlich erhöhte Beanspruchungen und Riefenbildungen, die höchstwahrscheinlich durch Metallpartikel verursacht wurden, die sowohl im Schmierstoff als auch in den PTFE-Platten vorhanden waren. Bei den Begleituntersuchungen wurden auch die noch vorhandenen Schmierstoffmengen zwischen Gleitplatte und PTFE-Gegenkörper untersucht. Die noch verbliebenen Restmengen waren sehr unterschiedlich, wobei die ursprünglichen Materialien Lithiumseife und Silikonöle teilweise durch Gleitblechabrieb und Schmutz verunreinigt waren. Zumindest tendenziell konnte festgestellt werden, daß geringe Schmierstoffmengen hohen Reibungszahlen entsprechen.