Detailergebnis zu DOK-Nr. 39117
Regelung der Zulassungsbedingungen für große Lastkraftwagen (Orig. engl.: Providing access for large trucks)
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr |
Transportation Research Board (TRB) Special Report H. 223, 1989, 316 S., zahlr. B, T, Q
Der Bericht untersucht die Auswirkungen der "STAA-Fahrzeuge" auf die Verkehrssicherheit, Straßenentwurf und weitere Betriebsbedingungen. STAA steht für "Surface Transportation Assistance Act", also eine Verordnung, die im Jahre 1982 die Abmessungen und Zulassungsbedingungen dieser großen Lkw regelte. Dadurch wurde die Zulassung größerer Abmessungen zu Zuladungen erst ermöglicht. Mit der Zulassung der größeren Fahrzeuge wird einerseits eine größere Effektivität des Straßengüterverkehrs erreicht, andererseits aber entstehen Probleme dadurch, daß viele Ziele abseits des Highway Netzes liegen. Die Straßen in diesen Bereichen sind nicht für den Gebrauch von STAA-Fahrzeugen geeignet. Bezüglich dieser Problematik kommt der Bericht zu folgenden Schlußfolgerungen: 1) Verkehrssicherheit: Lkw sind nur zu einem geringen Teil (2,1 %) an Verkehrsunfällen beteiligt, jedoch ist der Anteil an den schweren Unfällen mit 6,7 % deutlich höher. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß bei den STAA-Lkw die Unfallrate höher liegt als bei "normalen" Lkw. Bezüglich der Unfallhäufigkeit ist kein bedeutender Unterschied zwischen 2-teiligen (Lkw mit Anhänger) und 1-teiligen Lkw (Sattelschlepper) festzustellen. Die Unfallraten von Lkw in städtischen Gebieten sind besonders gering. Dies liegt in erster Linie an den geringen Geschwindigkeiten, mit denen sich die Lkw in diesen Bereichen bewegen. 2) Straßenentwurf: Bei zu kleinen Straßenquerschnitten und zu geringen Kurvenradien kommt es bei großen Lkw zu Behinderungen des Gegenverkehrs oder zum Abkommen von der Fahrbahn. Weiterhin können mit Hilfe der Überholsichtweite, der Sichtweite an Kreuzungen und den Entwurfselementen an Auf- und Abfahrten sowie an Rampen die Schwierigkeiten von Lkw an zu gering dimensionierten Straßen aufgezeigt werden. 3) Verkehrsbetrieb: Stauungen stellen das Hauptproblem bezüglich des Verkehrsbetriebes dar. Durch die größeren Abmessungen und das höhere Gewicht der STAA Fahrzeuge könnte es vermehrt zu Behinderungen des Verkehrs kommen. Es ist jedoch zu erwarten, daß die Leistung dieser Fahrzeuge demnächst steigen wird, so daß sich ein ähnliches Leistungs-Gewicht-Verhältnis ergibt wie bei den "Vorgänger"-Lkw. Zusätzliche Behinderungen an Steigungen oder längere Räumzeiten an Kreuzungen sind somit nicht zu erwarten. Durch die Vergrößerung des Transportvolumens kann ein höherer Anstieg der Lkw-Zahlen vermieden werden. 4) Straßenzustand: Durch den Einsatz der STAA Fahrzeuge werden die Unterhaltskosten für Straßenbelag und Reparaturen um etwa 7-15 % steigen. Dies würde, bei gleicher km-Leistung der STAA-Lkw wie die bisherigen Lkw, einen Anstieg auf Unterhaltungskosten von 8,1 Millionen Dollar auf 20,8 Millionen Dollar verursachen. Das größere Gewicht der STAA Fahrzeuge, bedingt durch die höhere Zuladung, hat keinen meßbaren Einfluß auf die Standsicherheit und die Lebensdauer der Brücken. Randstreifen und seitliche Verkehrseinrichtungen wie z.B. Signale oder Leitplanken sind durch die größeren Abmessungen gefährdet und müssen deshalb teilweise umgesetzt werden. 5) Gesamtbewertung: Eine einheitliche Regelung der Benutzung untergeordneter Straßen ist aus vielfachen Gründen schwer zu finden. So ist z.B. eine feste Fahrlänge von höchstens fünf Meilen auf den Landstraßen, aufgrund unterschiedlicher Siedlungsdichte in einzelnen Staaten, nicht sinnvoll. Es wird angestrebt, eine maximale Länge von 41 feet für das untergeordnete Straßennetz zuzulassen. Diese Länge definiert die Strecke zwischen Auflagerpunkt des Anhängers und der hinteren Achse. Bei einer Überarbeitung des National-Network-Konzeptes ist eine Bestimmung der maximalen Fahrzeuggröße vorzusehen. Es sind auch die Kostenauswirkungen (Unterhaltung, Reparaturen, Erneuerung) der STAA-Fahrzeuge stärker zu berücksichtigen.