Detailergebnis zu DOK-Nr. 39171
Elektronische Kartensysteme für Busse und Bahnen - Einsatzreife Konzepte stehen bereit.
| Autoren |
K. Wergles |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 8 (1990) Nr. 6, S. 69-75, 6 B.
Die allgemeine Preisentwicklung, aber auch die Ausweitung der Verkehrs- und Tarifgebiete im Zuge von Kooperationen haben die Preise von Fahrausweisen, die über Automaten verkauft werden, bereits in Preislagen hereingeführt, deren Bezahlung durch Münzgeld dem ÖPNV-Kunden kaum noch abzuverlangen ist. Der VÖV bemüht sich deshalb darum, den ÖPNV-Unternehmen elektronische Zahlungssysteme zugänglich zu machen, um so die noch ungelösten Probleme der Bezahlung der Fahrausweise an Automaten zu verringern. Nachdem die angestrebte Benutzung der Euroscheckkarte in absehbarer Zeit noch nicht realisierbar erscheint, hat der VÖV eine Kooperation mit Kreditkartenanbietern begonnen. In einem Modellversuch ab Januar 1991 in Stuttgart können die Fahrgäste an vier stationären Fahrausweisautomaten ihren Fahrausweis auch mit VISA-Kreditkarten bezahlen. In Kiel ist daran gedacht, die von der Deutschen Bundespost Telekom herausgegebenen Telefonkarten als bargeldlose Zahlungskarten in den Bussen der Kieler Verkehrs-AG einsetzen zu können. Bei dem angelaufenen Modellversuch "Fahrsmart" in Lüneburg erhält jeder Fahrgast eine Buchungskarte mit integriertem Chip nach ISO-Norm, die sog. CC- (Chip-Credit-) Karte. Diese Karte führt der Fahrgast beim Einsteigen in eines der Lesegeräte im Fahrzeug ein und meldet sich damit beim Fahrsmart-System an. Vor dem Aussteigen muß die Karte ein zweites Mal in den Leser eingegeben werden, um das Ende der Fahrt mitzuteilen. Voraussichtlich im Sommer 1991 wird das Fahrsmart-System auch in Oldenburg eingeführt. Andere Systeme sind teilweise seit längerer Zeit erfolgreich im Ausland eingesetzt; beschrieben wird das dänische Kartensystem "Scanpoint", das in 16 skandinavischen Verkehrsbetrieben installiert ist, und die Chip-Karten des australischen AES Systems, die bei rd. 45 Verkehrsunternehmen im Einsatz sind.