Detailergebnis zu DOK-Nr. 39276
Jüngste Forschungs- und Entwicklungsergebnisse im Tunnelbau - Beispiele für den Brandschutz und die Unterhaltung bei Verkehrstunneln (auch in engl. Sprache)
Autoren |
A. Haack |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1990) Nr. 3, S. 119-126, 6 B, 4 T, 9 Q
Brände in Verkehrstunneln (Straße oder Schiene) sind durch ihre Personengefährdung und in vielen Fällen durch das erhebliche Ausmaß der Sachschäden gekennzeichnet. Das Bundesministerium für Verkehr ließ daher eine Untersuchung zur Verbesserung des Brandschutzes in Tunnelanlagen für Straßen-, Stadt- und U Bahnen von der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA) durchführen. Die wichtigsten Erkenntnisse für Brandunfälle in Bahntunneln wie die Branddauer, die Auswirkungen von Rauchgasen, Kommunikationsprobleme, die Einrichtungen für die Brandbekämpfung, die Brandlast der Schienenfahrzeuge und mögliche Bauwerksschäden wurden zusammengestellt. Zur Klärung weiterer noch offener Fragen haben deutsche und ausländische Ministerien ein neues Forschungsvorhaben der STUVA, der TU Braunschweig und wissenschaftlichen Instituten in Finnland und Norwegen in Auftrag gegeben. Die neuen Untersuchungen sollen vor allem Aufschluß geben über Brandphänomene, Flucht-, Rettungs- und Löschmöglichkeiten, Brandeinwirkung auf die umgebenden Bauteile, Theoriebildung. Das geplante Versuchsprogramm gliedert sich in Tunnelversuche in einem 3,2 km langen stillgelegten Eisenbahntunnel, in Stollen und einem Transporttunnel in Norwegen. Ferner werden Laborversuche bei der TU Braunschweig mit zugehörigen Modellrechnungen durchgeführt. Voraussetzung für eine zielgerechte Unterhaltung von Verkehrstunneln ist die Ermittlung und Dokumentation von Schäden und Schadensentwicklungen. Ziel eines weiteren Forschungsvorhabens der STUVA ist es daher, Meßverfahren zu erproben, die eine sichere Beurteilung des Tunnelzustandes erlauben. Geeignet erscheinende Prüfverfahren sind das Georadar und die Thermographie für schnelle Voruntersuchungen. Für spezielle Untersuchungen, z.B. feine Rißbildung, sind die Multispektralanalyse und auch die Thermographie geeignet. Bedingt geeignet für Detailuntersuchungen sind das Neutronen Rückstreuungs-Verfahren und die Potentialmessung.