Detailergebnis zu DOK-Nr. 39282
Mobilität und Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl (Orig. niederl.: Mobiliteit en gedragsbeinvloeding)
Autoren |
R. Gremmen D.W. Steenhuis T. Koolen |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Verkeerskunde 42 (1991) Nr. 4, S. 22-37, zahlr. B, Q
"Mobilität und Beeinflussung des Verhaltens (bei der Wahl des Verkehrsmittels)" ist das Thema eines von der Zeitschrift "Verkeerskunde" und anderen Organisationen am 24. April 1991 durchgeführten Kongresses, dem eine Artikelreihe (ab Heft 1/1991) vorausging, die hier mit drei Beiträgen beendet wird. - R. Gremmer untersucht in "Die Beeinflussung des Verkehrsverhaltens durch ökonomische Instrumente", ob - wie oft behauptet - die Verkehrsmittelwahl über die Kosten beeinflußt werden kann. Bislang sind derartige Ansätze jedoch nur selten erprobt worden. Diskutiert werden zusätzliche Belastungen für die Pkw-Benutzung und Subventionen bei alternativer Verkehrsmittelwahl. Ob dadurch öffentliche Verkehrsmittel vermehrt genutzt werden, kann nicht sicher gesagt werden. - D.W. Steenhuis beschäftigt sich mit Fragen der "Handhabung der Verkehrsvorschriften". Es wird oft behauptet, daß sich das Verkehrsverhalten bessert, wenn Verstöße mit größerer Wahrscheinlichkeit erkannt und empfindlicher geahndet werden. Diese Aussage kann jedoch nicht bewiesen werden, wie das Beispiel der Tempo-100-Regelung und ihrer Überwachung gezeigt hat. Wichtig ist vor allem die Glaubwürdigkeit bei der Überwachung und Ahndung von Verstößen gegen Verkehrsvorschriften. - Tanja Koolen und Marietta Pol analysieren, ob auch im Hinblick auf die Verkehrsmittelwahl ein Zusammenhang zwischen "Strafen und Belohnen" besteht. Aus Verkehrs-Sicherheits-Aktionen ist bekannt, daß solche Maßnahmen erst dann wirksam werden, wenn sie durch Aufklärung und Belehrung der Verkehrsteilnehmer flankiert werden. Es erscheint daher möglich, bei entsprechender Aufklärungsarbeit auch die Verkehrsmittelwahl durch Strafe (zum Beispiel Beseitigung von Parkmöglichkeiten) und Belohnung (zum Beispiel Förderung von Fahrgemeinschaften) zu beeinflussen und die Pkw-Benutzung einzuschränken.