Detailergebnis zu DOK-Nr. 39287
Der Mensch als unberechenbare Größe? - Ansätze für eine neue zielgruppenorientierte Verkehrsplanung
Autoren |
E.E. Müßener |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
in: Neue Konzepte für den fließenden und ruhenden Verkehr (Tagung Wolfsburg, 27. und 29. November 1990), VDI-Berichte H. 817, 1990, S. 85-104, 9 B
Drei Thesen werden erörtert: 1. Das Verhalten von Menschen ist einschätzbar und beeinflußbar, wenn man die Motive ihres Handelns kennt. 2. Das Verhalten von Menschen orientiert sich stärker an emotionalen Bedürfnissen als an rationalen Erkenntnissen. 3. Verkehr in einer Stadt ist eine Dienstleistung, die von Menschen für Menschen erbracht wird. Die Auseinandersetzung mit diesen Thesen führt zu einigen Hinweisen auf ein bestimmtes (häufig anderes als das bisherige) Herangehen an die Aufgabe, die mit der Gestaltung des Verkehrs verbunden ist. Dazu gehört z.B. die Erkenntnis, daß Ideen, Konzepte und Maßnahmen nur dann wirksam werden, wenn sie vermittelt werden. Oder: Vermittlung der Kommunikation muß an den Informations- und Bewußtseinsstand anknüpfen, der vorhanden ist. Um das Verkehrsmittelwahlverhalten nachhaltig zu beeinflußen, ist es dringend erforderlich, die sog. "emotionale Lücke" für den öffentlichen Nahverkehr zu schließen. Dabei ist vor allem der Bewußtseinswandel auf der Entscheidungsebene erforderlich. Personal im Verkehrswesen ist nicht in erster Linie ein Kostenfaktor, sondern die Verkörperung des Unternehmens. Fahrgäste sind nicht Benutzer des ÖV, sondern Kunden. Das Referat basiert auf Untersuchungen zum Forschungsvorhaben "Stadtverkehr im Wertewandel".