Detailergebnis zu DOK-Nr. 39301
Standortpolitik von Unternehmen und Verkehrsmittelwahl im Berufsverkehr (Orig. niederl.: Bedrijf, bereikbaarheit en beleid)
Autoren |
J.H.J. van Dinteren P.W.M. Schulten J. Bouts |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Verkeerskunde 42 (1991) Nr. 4, S. 40-45, 3 B, 4 T, 5 Q
Unternehmen können großen Einfluß auf die Verkehrsmittelwahl ihrer Beschäftigten ausüben. Untersuchungen haben gezeigt, daß die Entfernung des Betriebsstandortes zu einem Bahnhof, zu Haltestellen des ÖPNV und Autobahnanschlüssen zu beachtlichen Unterschieden bei der Verkehrsmittelwahl für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte führt. Die Standorte entsprechen jedoch oft nicht den im Hinblick auf die Verkehrsmittelwahl erwünschten Merkmalen. Die Bereitschaft von Unternehmen, kurzfristig Maßnahmen zur verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durchzuführen, ist begrenzt. Als mögliche Maßnahmen werden genannt: Förderung von Fahrgemeinschaften (53 % der befragten Betriebe), Anwerbung und Auswahl von Beschäftigten, die in der Region wohnen (28 %), gleitende Arbeitszeit (23 %), Dezentralisierung von Betriebsstätten (18 %), Gewährung von Zuschüssen zu Fahrkosten öffentlicher Verkehrsmittel statt Kilometergelder für Pkw (10 %), Einsatz eigener Busse (9 %), Tele-Arbeit (8 %), Reservierung von firmeneigenen Parkplätzen nur für Fahrgemeinschaften (6 %) und Verteilung der Arbeitszeit auf alle sieben Tage einer Woche (5 %). Auf längere Sicht halten die Unternehmen i. a. eine im Hinblick auf die Verkehrsmittelwahl im Berufsverkehr bessere Standortwahl für möglich; ob diese Möglichkeit auch realisiert wird, erscheint fraglich, da der Betriebsstandort von sehr vielen Faktoren abhängt. Trotzdem gilt der Grundsatz, daß der öffentliche Verkehr für Betriebe große Vorteile im Hinblick auf die Erreichbarkeit mit dem (notwendigen) Kfz-Verkehr bringt.