Detailergebnis zu DOK-Nr. 39313
Entwicklung eines Simulationsmodells für Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlagen
Autoren |
W. Brilon M. Großmann |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 554, 1989, 76 S., zahlr. B, Q
Die theoretischen Schwierigkeiten, die sich bei der rechnerischen Beurteilung der Verkehrsqualität und Leistungsfähigkeit von Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlagen aufgrund der komplexen Zusammenhänge ergeben, können mit Hilfe eines Simulationsmodells überwunden werden. Das im Rahmen des vorliegenden Forschungsauftrages in der Sprache Pascal für Personalcomputer entwickelte Programmpaket KNOSIMO ermöglicht die Verwendung der Simulationstechnik im flexiblen praktischen Einsatz. Der Verkehrsablauf wird mit einem mikroskopischen, ereignisorientierten Modell nachgebildet. Grundlagen sind dabei die Annahme empirisch ermittelter, hyperlangverteilter Zeitlücken in den einzelnen Fahrzeugströmen sowie die Verwendung erlangverteilter Grenz- und Folgezeitlücken zur Beschreibung des Fahrverhaltens. Als Einflußgrößen werden die Verkehrsstärken aller Ströme mit den jeweiligen Anteilen der verschiedenen Fahrzeugarten angegeben. Die Belastungsganglinien können eine Aufteilung in beliebig viele und lange Intervalle aufweisen. Auf dieser Basis wertet das Programm Zeitverluste für die Fahrzeuge und Rückstauzustände in den Strömen in Form von Mittelwerten, Standardabweichungen und Verteilungen aus. Eine Anwendung des Programmes ist möglich für sowohl inner- als auch außerorts gelegene Einmündungen oder Kreuzungen, die vorfahrtgeregelt sind nach §§ 8 und 9 (StVO). Zugelassen sind alle (maximal) zwölf möglichen Fahrbeziehungen. Dabei sind keine Angaben über geometrische Abmessungen von Knotenpunkt oder Zufahrten erforderlich. Mit der Vorgabe der Anzahl der Aufstellplätze für Ab- bzw. Einbiegemanöver lassen sich dennoch entsprechende separate Spuren oder Aufweitungen der Zufahrten im Knotenpunktsbereich berücksichtigen. Die Art der Modellbildung sowie die realistischen Simulationsergebisse ermöglichen den praxisgerechten Einsatz dieses Programmes. Es liefert ein Instrument zur Beurteilung des Verkehrsablaufes an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlagen, insbesondere in den Fällen, in denen herkömmliche Rechenverfahren aufgrund theoretisch ungeklärter Fragen nicht verwendet werden können.