Detailergebnis zu DOK-Nr. 39315
Untersuchung zur sicherheitsfördernden Gestaltung des Straßenraumes im Übergangsbereich zwischen freier Strecke und bebautem Gebiet
Autoren |
H.J. Kayser M. Heß M. Feldges |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 578, 1990, 100 S., Anhang, zahlr. B, T, Q
Im Übergangsbereich zwischen freier Strecke und bebautem Gebiet ist die Erreichung einer situationsangepaßten Geschwindigkeitswahl die Hauptzielgröße der Verkehrssicherheitsarbeit. Aus der Literaturstudie wurde deutlich, daß eine Beschreibung des Fahrverhaltens eher anhand des Gesamteindruckes des Straßenraumes als unter Verwendung einzelner, isolierter Parameter erreichbar ist. Das Konzept der Forschungsarbeit beinhaltet daher die Gegenüberstellung von Maßzahlen des Straßenraumes, die mit Hilfe der "Quantitativen Erfassung" bestimmt wurden, und Geschwindigkeitsdaten. Anwohnerbefragungen in selektierten Ortsdurchfahrten erweitern die Aussagen über sicherheitsrelevante Effekte von realisierten Gestaltungsmaßnahmen. Auf 18 ausgewählten Meßstrecken wurde der Straßenraum im 50-m-Abstand fotografiert, die Lageplanelemente anhand von kartographischen Unterlagen aufgenommen. Die Erhebung der Geschwindigkeitsdaten erfolgte sowohl durch stationäre Radarmessungen als auch durch Verfolgungsfahrten. Die qualitative Analyse der Geschwindigkeitsdaten zeigte, daß das Fahrverhalten im Ortseingangsbereich als eine Geschwindigkeitsentwicklung zu betrachten ist, welche in erster Linie durch den Ausbaustandard der Vorlaufstrecke und die Lage von "schwierig" zu befahrenden Punkten in der Ortsdurchfahrt - d.h. auch fahrdynamisch restriktiven Maßnahmen - determiniert wird. Regressionsrechnungen ergaben deutliche quantitative Zusammenhänge zwischen den Bildmaßzahlen "Bebauung" sowie "Bildinhaltsänderung" und der Geschwindigkeitswahl. Mit diesen Straßenraumbeschreibungsgrößen wurde der Versuch einer Geschwindigkeitsprognose für den Übergangsbereich unternommen. Eine Gruppenbildung nach Querschnitten außerorts erlaubte die Einbeziehung des Ausbaustandards der Vorlaufstrecke in die Modelle. Im Bereich der Ortstafel konnte eine gute Anpassung an die gemessenen Geschwindigkeitsprofile erreicht werden, allerdings müßte in weiterführenden Untersuchungen die in der Regel "träge" Reaktion der Kraftfahrer auf Veränderungen des Straßenraumes besonders berücksichtigt werden. Die Befragung von 83 Anwohnern in ausgewählten Ortsrandbereichen bestätigte die überragende Bedeutung der Geschwindigkeit für die Verkehrssicherheitssituation, besonders da in der Regel ordnungspolitische Maßnahmen zu ihrer Reduktion gewünscht wurden.