Detailergebnis zu DOK-Nr. 39320
Simulation des Verkehrsflusses in Fernstraßennetzen unter Beachtung des Kraftstoffverbrauchs, der Abgaswerte und der Reisezeit
Autoren |
W. Leutzbach S. Schnittger |
---|---|
Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 559, 1988, 104 S., zahlr. B, T, Q
Die Untersuchung im Rahmen einer Forschungsarbeit des Bundesverkehrsministeriums beinhaltete die Erweiterung eines mesoskopischen Simulationssystems für Schnellstraßennetze, DYNEMO (Dynamisches Netzmodell, SCHWERDTFEGER, 1987) um ein Modul zur feineren Erfassung der Reisezeiten und um ein Modul zur Berechnung des Energieverbrauchs und der Abgasemissionen. Die Reisezeiten, die zum Zeitpunkt der Antragstellung nur routenweise erfaßt werden konnten, können nun streckenweise ausgewertet werden. Zur Berechnung des Energieverbrauchs und der Abgasemissionen wurde ein Modell gebildet, das sich an die Vorgehensweise mikroskopischer Simulationssysteme (BENZ, 1985) anlehnt. Mittels zweier unterschiedlicher Verfahren, deren Ergebnisse untereinander und mit denen einer mikroskopischen Simulation verglichen wurden, wurde ein repräsentatives Kennfeld für das DYNEMO-Fahrzeug erstellt. Der Vergleich des Kennfelds mit Resultaten aus der mikroskopischen Simulation zeigt eine recht gute Übereinstimmung der Ergebnisse. Die Abweichungen sind gering, wenn man berücksichtigt, daß Abweichungen allein schon durch den höheren Abstraktionsgrad des DYNEMO-Modells gegenüber mikroskopischen Simulationsmodellen bedingt sind. Die Erprobung des erweiterten Systems anhand realer Netzdaten wurde mittels zweier BAB-Teilnetze durchgeführt. Allen Simulationen lag - mit einer Ausnahme - eine F Index ij-Matrix zugrunde, deren Anteile konstant gehalten wurden. Untersucht wurden die Auswirkungen erhöhten Verkehrsaufkommens und Veränderungen der Widerstandsfunktion von bestimmten Strecken der Netze auf die Größen Reisezeit, Energieverbrauch und Abgasemission. Es zeigt sich, daß durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen die Reisezeit erhöht wird, während die mittleren Verbräuche und Abgasemissionen sinken. Dies gilt jedoch nur, solange der Verkehrsfluß nicht zum Stehen kommt. Stau oder Stop-And-Go-Verkehr erhöhten nicht nur die Reisezeit drastisch, sondern auch die Energie- und Abgaswerte.