Detailergebnis zu DOK-Nr. 39334
Genügen verhaltensorientierte Verkehrsmodelle den Erfordernissen integrierter Planung?
Autoren |
H.-C. Holz-Rau |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Internationales Verkehrswesen 43 (1991) Nr. 1/2, S. 14-21, 3 B, 1 T, 8 Q
Verhaltensorientierte Verkehrsmodelle bieten den weitreichendsten Einblick in die Bestimmungsgründe des Verkehrsverhaltens. Die Analyse und die Modellhochrechnung der bundesweiten Haushaltsbefragungen (KONTIV 76 und 82) zeigen jedoch entscheidende Mängel bisheriger Modellkonzepte auf. Sie sind in erster Linie am Verkehrssystem und nicht an der gemeinsamen Bedeutung von Siedlungsstruktur und Verkehr ausgerichtet. Sie berücksichtigen nicht die besondere Bedeutung kleinräumiger Strukturen für individuelle Verkehrsverhaltensentscheidungen und bleiben im Gegensatz zur Dynamik des Prozesses von Siedlung und Verkehr statisch. Zur Fortentwicklung derartiger Modelle sind Verkehrserhebungen mit einer Bestandsaufnahme der räumlichen Randbedingungen zu verknüpfen. Verkehrserhebung und Bestandsaufnahme sind kleinräumig zu konzipieren. Zumindest die Verhaltensaspekte Verkehrsmittel- und Zielentscheidung sind entsprechend der Struktur individueller Entscheidungen integriert zu behandeln. Langfristige Wechselwirkungen sind zu berücksichtigen.