Detailergebnis zu DOK-Nr. 39371
Der Zustand des Straßennetzes der ehemaligen DDR und dessen Ursachen
Autoren |
K. Rossberg |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 12.0 Allgemeines, Management |
Straße und Autobahn 42 (1991) Nr. 5, S. 264-269, 6 B, 2 T
In einer Statistik wird das Straßennetz der ehemaligen DDR mit einer Gesamtlänge von rd. 124.000 km nach Straßenkategorien und Bauweisen unterteilt dargestellt. Der Zustand der Straßen wird nach den Noten I (gut) bis IV (schlecht) bewertet. 68 % der kommunalen Straßen erhalten die Note III und schlechter, d.h. größere Schäden an Verschleiß- und Tragschichten und z.T.auch im Unterbau, teilweise mit der Folge von Verkehrseinschränkungen. Die Fernverkehrs- und Bezirksstraßen weisen auf vielen Abschnitten eine zu geringe Fahrbahnbreite auf. 40 % der Straßenbrücken, in den meisten Fällen Massivbrücken, weisen derartige Schäden auf, daß die Tragfähigkeit beeinträchtigt ist. Als Ursachen für diese negative Entwicklung werden willkürliche Entscheidungen im Rahmen der Planwirtschaft genannt. Die Baubetriebe konnten nur mit einheimischen Baustoffen und Baumaschinen arbeiten. Bei Betonstraßen führte die Verwendung der vorhandenen Zemente und Zuschlagstoffe zu Alkali-Kieselsäure-Reaktionen mit entsprechenden Schäden. 1982 mußte der Asphaltstraßenbau eingestellt werden, weil die Verwendung von Bitumen verboten wurde; Mischanlagen wurden verschrottet. Das bedeutete den Stillstand des Straßenbaus und den Verfall des Straßennetzes. Abschließend werden einige der jetzt anstehenden Probleme aufgezeigt.